Ein Comic der durch klare Linien und seine Botschaft besticht.
In »Die Arche Neo – Tod den Rindviechern!« widmet sich der französische Szenarist Stéphane Betbeder auf leichtfüßige, humorvolle und dennoch treffsichere Art und Weise der Tierhaltung, ihren schrecklichen ...
In »Die Arche Neo – Tod den Rindviechern!« widmet sich der französische Szenarist Stéphane Betbeder auf leichtfüßige, humorvolle und dennoch treffsichere Art und Weise der Tierhaltung, ihren schrecklichen Auswüchsen und packt das Leid, dass wir Menschen Tieren zufügen in eine Geschichte ein, die berührt und das Zeug zum Wachrütteln hat.
Schon die ersten Seiten wecken mit ihren herzlichen Skizzierungen ein starkes Gefühl für das kleine Schweinchen Neo, für welches als es zu groß und unansehnlich wird, keinen Platz in der schimmernden Welt der Stars mehr gibt, und es schließlich auf einen Bauernhof landet. Zunächst hat Neo auch hier ein angenehmes Leben unter Tierfreunden, doch das ändert sich schlagartig als der Hof von der Polizei geräumt wird.
Gemeinsam mit einer Milchkuh, einem Hahn und einem Schaf gelingt Neo die Flucht in allerletzter Minute. Auf ihrem gemeinsamen Weg lernt man die einzelnen Tiere näher kennen und erfährt etwas über ihre Leiden, die sie als Auswirkung von der wirtschaftlichen Haltung durch den Menschen zu (er)tragen haben. Das Ganze geschieht auf eine ebenso nüchterne wie auch beängstigende Art und Weise, die tief unter die Haut geht.
Die träumerische Szenerie vom Beginn wechselt mit ihrer erwärmenden Atmosphäre immer mehr hin zu der kalten und brutalen Seite des (Tier)Geschäfts und zeigt auf, welchen Tribut die Tiere für uns Menschen zahlen. Künstler Paul Frichet setzt bei seiner Illustration auf klare Linien und kräftige Farben, die der Geschichte den passenden Nachdruck verleihen – egal ob bei der traumhaften Vorstellung eines privilegierten Schweinelebens oder bei der Gegenüberstellung mit den nackten Tatsachen auf dem sagenumwobenen und von jedem Tier gefürchteten Ort namens »Schlachthof«.
Fazit
Ein wunderbarer Comic und Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit bei der Tierhaltung.