Abenteuerlich wie "Indiane Jones", episch wie "Die drei Musketiere" und verführerisch wie "Zorro"
Beschreibung
Dem machiavellistischen Adlerkardinal ist es durch die heilige Reliquie, das Petruskreuz, gelungen auf den Papststuhl zu gelangen. Doch der Skorpion hält das Kreuz für eine Fälschung und ...
Beschreibung
Dem machiavellistischen Adlerkardinal ist es durch die heilige Reliquie, das Petruskreuz, gelungen auf den Papststuhl zu gelangen. Doch der Skorpion hält das Kreuz für eine Fälschung und macht sich gefolgt von Trebaldis Mönchskriegern auf die Suche nach dem wahrhaftigen Petruskreuz, um den neuen Papst als Betrüger und Mörder zu entlarven und den Tod seiner Mutter endlich zu rächen.
Seine Erkundungen führten den Skorpion mit seinem treuen Begleiter Husar sowie der ägyptischen Giftmischerin Méjaï und Ansea Latal auf eine gefährliche Reise nach Konstantinopel und Kappadokien, wo ihn neue Abenteuer erwarten.
Meine Meinung
Die zweite Gesamtausgabe der frankobelgischen Mantel- und Degen-Comic Serie »Der Skorpion« von Stéphen Desberg und Enrico Marini ist ganz frisch am 26. Mai 2020 in einem hochwertigen Hardcover-Format vom Carlsen Verlag neu herausgebracht worden und enthält die von 2005 bis 2009 als Softcover veröffentlichte Einzeltitel: »Das heilige Tal«, »Der Schatz der Templer«, »Im Namen des Vaters« und »Der Schatten des Engels«.
Zum Abschluss der ersten Gesamtausgabe führte die Suche nach Hinweisen zum Verbleib des wahren Petruskreuz den Skorpion mit seinen Begleiterinnen in das orientalische Konstantinopel, dort begeht Ansea Latal Verrat, sodass er und Méjaï als Gefangene enden. Der Auftakt in diesem Buch beginnt zunächst mit einer Rückblende in das 13. Jahrhundert, welche die Belagerung von Akkon und einen Auszug der Schlacht der Templer um die letzte bedeutsame Bastion des Königreiches Jerusalem abbildet, bevor wir erfahren was mit unserem Titelhelden und der schönen Ägypterin passiert und wie sie ihren Folterknechten entkommen.
Stéphen Desberg und Enrico Marinis Geschichte über den verwegenen Skorpion verknüpft auch in dieser zweiten Gesamtausgabe eine spannende fiktive Storyline mit historischen Hintergründen zu den Templern und dem Vatikan. Außerdem erfahren die Leserinnen in diesen Bänden mehr über die geheimnisvolle Herkunft des geschickten Degenkämpfers.
Die Dynamik zwischen den Charakteren entwickelt sich durch das gekonnte Spiel mit Stereotypen von Band zu Band weiter und macht durch die Kombination verschiedener Interessen-Bündnisse, die für eindrucksvolle Plot-Twists sorgen, einfach Spaß. Besonders gelungen finde ich die selbstbewussten Damen an der Seite des Skorpions, bei denen man sich nie so ganz sicher sein kann, auf welcher Seite sie gerade kämpfen. Für ausreichend Amore sorgt die aufgeladene Spannung zwischen Armando und Méjaï die zu einer ausgewachsenen Liebelei heranreift.
Ausgewogenheit zu der temporeichen Geschichte schafft Husar, der treue Sidekick des Skorpions, auf den man einfach immer bauen kann, auch wenn dieser nun eine Räuberin an die Seite gestellt bekommt.
Marini versteht es mit seiner schwungvollen Stiftführung Landschaften, Architektur und vor allen Dingen Charaktere in Bewegung abzubilden und diese mit lebendigen Farben zu aquarellieren. Durch das fantastische Artwork des Illustrators gelingt es direkt in die erdachte Welt einzutauchen, dabei folgt man den Weggefährten in eine orientalische Welt, sieht den Derwischen beim hypnotischen Tanz zu und bekommt Gelegenheit bei actionreichen Verfolgungsjagden und westernmäßigen Kämpfen mit den Mönchskriegern mitzufiebern.
Fazit
Ein filmreifes Mantel- und Degen-Abenteuer das mit den wundervoll aquarellierten Bildern Marinis und einem reizvollen Mix aus Action und einprägsamen Protagonisten besticht.