Feinde schafft man sich offenbar schnell!
Suwarna aus der Mittelschicht ist eine junge Inderin, die ein relativ normales Leben auf dem Subkontinent führt.
Nachdem etwas vorgefallen ist, zieht sie neunzehnjährig zu ihrer Mutter nach Deutschland. ...
Suwarna aus der Mittelschicht ist eine junge Inderin, die ein relativ normales Leben auf dem Subkontinent führt.
Nachdem etwas vorgefallen ist, zieht sie neunzehnjährig zu ihrer Mutter nach Deutschland. Dort kann sie sich unbeschwert entfalten.
Nachdem sie nach Österreich übersiedelt, lernt sie Max kennen und sie heiraten. Suwarna hat Erfolg in ihrem Beruf und die Familie zieht für einige Jahre aus beruflichen Gründen nach Jakarta.
Eine Gruppe von Frauen möchte ihr aus unterschiedlichen Motiven heraus schaden. Was bietet sich da unter anderem idealer an als Social Media und das heute so wichtige Networking? Und sie scheinen damit Erfolg zu haben - zunächst? Kann sich Suwarna überhaupt wehren?
Das Buch hat einige kleinere Schwächen, die aber für eine spätere Auflage überarbeitet werden können. Also bitte nicht von den negativsten Rezensionen zu diesem Buch sich zu sehr beeinflussen lassen.
Das Buch ist für mich eine interessante Mischung aus Psychogramm und Gesellschaftskritik. Es ist autobiographisch. Dadurch ist die Handlung natürlich subjektiv. Erst einmal partizipiert man als Leser intensiv an Suwarnas ( Innen ) Leben, so daß man einen guten Einblick erhält.
Wir, als in uns abgeschlossene Kohlenstoffeinheiten, können nicht die Emotionen anderer in Echtzeit und authentisch nachfühlen und nur ahnen, was der oder die andere denkt, mit hoher Fehleranfälligkeit. Deswegen ist das das Besondere an autobiographischen Romanen. Sie sind natürlich radikal subjektiv, aber logischerweise kann die Person, die das Buch verfasst hat, nur für sich selber sprechen.
Man erfährt hier viel über die indische Kultur und über die dunkle Seite der sozialen Medien, was äußerst erschreckend ist, denn die können zum modernen Pranger werden und effektiv digital Rufmord begehen. Denn das Internet vergißt nie! Wie sich soziale Medien feindselig gegen einen wenden können, vor allem, wenn man beruflich auf sie angewiesen ist, offenbart noch weiterhin zu eruierende Abgründe.
Manche könnten die Zeitsprünge als anstrengend und / oder verwirrend empfinden, aber nach einigen Anlaufschwierigkeiten bin ich mit diesem assoziativen Erzählstil auf Betriebstemperatur gekommen. Wer aber chronologische Erzählweisen bevorzugt oder viel Orientierung, wird mit diesem Buch eher nicht warm werden. Das nur zur Warnung. Das ist aber kein Grund, das Buch von vornherein abzulehnen. Wer so etwas in der Art nicht kennt, wie wäre es mal mit Ausprobieren?
Suwarna ist eine starke Frau, die interkulturell geprägt ist. Durch das Autobiographische ist das Negative umso erschreckender, als wenn es ein Werk der Fiktion wäre.