Cover-Bild Was ich nie gesagt habe
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 15.06.2022
  • ISBN: 9783423290234
Susanne Abel

Was ich nie gesagt habe

Gretchens Schicksalsfamilie – Roman

Wer ist Familie?

Tom Monderath ist frisch verliebt: Mit Jenny erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stößt, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2022

Sehr lesenswerte Fortsetzung

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Ich habe das vorhergehende Buch „Stay away from Gretchen“mit großer Begeisterung gelesen und mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Während in Bd. 1 die Geschichte des bekannten Fernsehmoderators Tom ...

Ich habe das vorhergehende Buch „Stay away from Gretchen“mit großer Begeisterung gelesen und mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Während in Bd. 1 die Geschichte des bekannten Fernsehmoderators Tom Monderath und seiner an Demenz erkrankten Mutter Greta im Mittelpunkt steht, geht es hier in erster Linie um seinen Vater Konrad Monderath.
Durch die DNA Spurensuche erfährt er von seinem Halbbruder Henk van Dongen ,der plötzlich in sein Leben tritt und mehr über das Leben ihres gemeinsamen Vaters erfahren möchte. Durch gemeinsame Nachforschungen, an denen sich auch Jenny, Toms Freundin, beteiligt,erfahren sie Dinge ,die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt und von denen man sich wünscht,sie nie erfahren zu haben.

Die Autorin erzählt diese bewegende Geschichte wiederum in zwei Zeitsträngen, wobei die Vergangenheit im Jahre 1933, der Kindheit von Konrad ,beginnt. Die perfiden Machenschaften der Nazis, ihre Verführungskünste, die schon bei den Kindern ansetzen, werden in aller Deutlichkeit durchleuchtet. Die arischen Rassegesetze, welche auch das Leben von Konrads Familie beeinflussen, sowie das Thema Reproduktionsmedizin finden ebenfalls Eingang in die Geschichte.
In der Gegenwart geht es auch um die Liebesgeschichte zwischen Tom und Jenny, sowie deren kleinen Sohn Carl. Auch Greta und ihre langjährige Bezugsperson Helga, finden wieder Erwähnung in der Geschichte. Obwohl die Demenzerkrankung von Greta weiter fortschreitet, sorgt sie mit einzelnen kleinen Geschichten oftmals für Erheiterung und somit zur Auflockerung der schwierigen Thematik.
Der eindringliche Schreibstil und die gute Recherchearbeit ,welche man dem Buch auf jeder Seite anmerkte,führten dazu ,dass ich den Roman an zwei Tagen förmlich verschlungen habe.
Man kann das Buch auch ohne die Vorkenntnisse aus Band 1 lesen,weil wichtige Details immer wieder in die Handlung eingeflochten werden. Ich würde jedoch empfehlen, das erste Buch vorher zu lesen, weil man dadurch einen tieferen Bezug zu den einzelnen Personen erhält.

Fazit:
Das Buch hat mich emotional tief berührt und wird noch eine längere Zeit in mir nachhallen.

Veröffentlicht am 28.06.2022

Der Rest ist Schweigen

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In „Was ich nie gesagt habe“ schreibt Susanne Abel nicht nur die Geschichte von Greta und ihrem Sohn Tom fort, sondern gewährt gleichzeitig auch einen Blick in die Familienhistorie der Monderaths. Aber ...

In „Was ich nie gesagt habe“ schreibt Susanne Abel nicht nur die Geschichte von Greta und ihrem Sohn Tom fort, sondern gewährt gleichzeitig auch einen Blick in die Familienhistorie der Monderaths. Aber keine Sorge, diesen Roman kann man auch ohne Kenntnis von „Stay away from Gretchen“ lesen, da sämtliche relevanten Ereignisse erwähnt und in die Handlung eingearbeitet wurden. Auch wenn die Autorin immer wieder Verbindung zum Vorgänger herstellt, ist der Fokus diesmal auf Tom und die männliche Linie gerichtet und beschäftigt sich mit der zentralen Frage, welche traumatischen Auswirkungen das Verschweigen wichtiger Geschehnisse und Entscheidungen innerhalb einer Familie auf die Nachgeborenen haben kann.

Schauen wir zuerst auf die Form. Abel verwendet ein Konzept, das in Romanen, die sich mit Familiengeheimnissen auseinandersetzen, Usus ist und bereits im Vorgänger erfolgreich war. Es gibt zwei Handlungsebenen im Wechsel, zum einen natürlich die Vergangenheit, beginnend im Jahr 1933 bis Ende des Zweiten Weltkriegs und darüber hinaus, zum anderen die Gegenwart, und hier das Jahr 2016, in dem der Protagonist unverhofft mit einem Halbbruder konfrontiert wird und sämtliche Gewissheiten seines Lebens mit einem Mal in Frage gestellt werden. Die Ähnlichkeit der Halbgeschwister ist für beide überraschend und wirft Fragen nach dem gemeinsamen Vater auf. Einem Vater, der zeit seines Lebens unnahbar war und keine Nähe zuließ. Und so beginnen sie, in dessen Vergangenheit nach Antworten zu suchen, nicht wissend, dass sie damit die Büchse der Pandora öffnen.

Abel beschreibt das Leben im Nationalsozialismus, das Aufwachsen der Kinder, deren Verführung durch die Rattenfänger, ihre Überzeugung, für die gerechte Sache zu kämpfen, wenn sie als Jugendliche in den Krieg ziehen. Sie schildert die Trauer der Menschen, die ein geliebtes Kind verlieren, dessen Leben als unwert eingeordnet wird. Die Schrecken der Bombennächte, in der ganze Familien ausradiert werden. Die menschenverachtenden Auswüchse dieser Ideologie und deren Anhänger, die gnadenlos Menschleben zerstören und eine Generation hervorbringen, deren Schuldgefühl und Schweigen familiäre Nähe unmöglich macht.

Dem Roman liegt eine gründliche Recherchearbeit der Autorin zugrunde. Nicht alle erwähnten Personen in diesem Roman sind fiktiv, ebenso die Konsequenzen, Ereignisse und Reaktionen, die sich daraus für die Protagonisten ergeben, was deren Handeln umso glaubwürdiger macht. In einem ausführlichen Nachwort, ergänzt durch eine umfangreiche Literatur- und Medienliste, geht Susanne Abel darauf im Detail ein.

Veröffentlicht am 27.06.2022

Wow wow wow

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Das neue Buch von ...

Susanne Abel
Was ich nie gesagt habe

… habe ich mit Spannung erwartet. Ihr erstes Buch „Stay away from Gretchen“ war ein Jahreshighlight für mich und ich kann es direkt vorwegnehmen: ...

Das neue Buch von ...

Susanne Abel
Was ich nie gesagt habe

… habe ich mit Spannung erwartet. Ihr erstes Buch „Stay away from Gretchen“ war ein Jahreshighlight für mich und ich kann es direkt vorwegnehmen: Dieses Buch steht dem Vorgänger in keinster Weise nach.

Abel erzählt ihre neueste Geschichte auf zwei Zeitebenen:

- 2016: Der Moderator Tom Monderath erfährt durch einen Zufall, dass er noch einen Halbbruder hat. Tom ist sichtlich überrascht, denn hatte er doch seinen Vater Konrad Monderath, den Kölner Gynäkologen, als einen treuen, ruhigen und sittsamen Mann in Erinnerung. Doch als sich kurz darauf weitere Halbgeschwister melden, versucht er das Geheimnis seines Vaters zu lüften.
Seine Mutter Greta, die an Demenz leidet, kann ihn dabei nicht unterstützen.
- 1933: Der junge Konrad wächst in Köln bei seiner Familie auf. Alle Zeichen stehen auf Krieg und Konrad weiss noch nicht, dass er seine ganze Familie verlieren wird.
Abel ist es in diesem Buch wieder einmal mehr gelungen Fakten und Fiktion zu verbinden.
Es geht um Reproduktionsmedizin, um Datenschutz, um Zwangssterilisation und um Ärzte, die im Nazideutschland schlimme Experimente gewagt haben.
Einige Personen in diesem Buch, wie z.B. Monika Hauser, die Gynäkologin, sind real und leider auch die Tatsache, dass Carl Claubergs Forschung - Zwangssterilisation der in Auschwitz inhaftierten Jüdinnen - als Grundlage der Antibabypille gilt.

Der Sprachstil und die Geschichte sind spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Das erste Buch von der Autorin muss man nicht zwingend gelesen haben, um diese Geschichte zu verstehen.
Leseempfehlung!
5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.06.2022

berührende Fortsetzung - absolut lesenswert

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Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt ...

Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt auf seinem Vater, Konrad Monderath. In Rückblicken wird sein Leben durchlaufen, seine Familie, die er viel zu früh im zweiten Weltkrieg verlor und danach seine Beziehung zu Greta, die er über alles liebte. Sensibel wird die deutsche Geschichte ab 1933 mit der Familiengeschichte verknüpft.
Parallel dazu wiederum Tom, der mit der Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte zu kämpfen hat und nun in einer Beziehung mit Jenny lebt. Es taucht nicht nur sein Halbbruder Henk auf, sondern auch das Wissen um weitere Halbgeschwister. In diesem Band ist mir Tom viel sympathischer, hatte mich bei ihm im ersten Band doch gerade sein Verhältnis zu Jenny noch irgendwie gestört so ist dies hier stimmig dargestellt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Schilderungen von Köln sehr treffend und der Informationsgehalt ein weiteres Mal sehr hoch und super interessant.
Positiv möchte ich anmerken, dass ich es sehr gut finde wie in den Rückblicken die Wortwahl zum damaligen Sprachgebrauch passend verwendet wird. Political correctness kann auch übertrieben werden – eine persönliche Distanzierung (wie hier von Susanne Abel im Nachwort geschehen) ist meiner Meinung nach die korrekte Vorgehensweise.
Ich konnte nicht aufhören zu lesen, daher eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Beeindruckend

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Mit dem Roman Was ich nie gesagt habe geht die Geschichte um Gretchen weiter. Susanne Abel gibt deren Schicksal ein interessantes Erlebnis.

Diesmal ist Tom, Gretes Sohn der Protagonist.
Es werden viele ...



Mit dem Roman Was ich nie gesagt habe geht die Geschichte um Gretchen weiter. Susanne Abel gibt deren Schicksal ein interessantes Erlebnis.

Diesmal ist Tom, Gretes Sohn der Protagonist.
Es werden viele interessante Themen angeschnitten. Da ist die künstliche Befruchtung ein besonderes Thema.
Susanne Abel lässt noch die Gretel des Naziregimes einfließen. Erschreckend wie weit das reicht.
Die Geschichte von Gretchen und Konrad läuft parallel zu Toms Geschichte.

Tom erfährt ein paar besonders Bedrückende Geschehnisse, die ihn ziemlich belasten.
Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, sie schreibt ehrlich und konsequent.
Manchmal ist mir Tom etwas zu bestimmend. Aber für den Sohn seiner Freundin ist er ein prima Vater.
Die Schicksale sind beeindruckend. Die Charaktere sind auch gut, bis auf den nkel, den konnte ich gar nicht ab.

Der Roman ist wunderbar unterhaltend.