Hamburg 1912: Gegen den Willen ihrer Eltern begibt sich die Kaufmannstochter Ida auf eine gewagte Reise, fort von ihren Pflichten, auf nach Irland. Dublin empfängt sie weltoffen, kreativ und gegensätzlich – genau die Abwechslung, die Ida gesucht hat. Schnell findet die junge Künstlerin Arbeit, schließt Freundschaften und lernt den Arzt Cian kennen – und lieben. Voller Zuversicht hofft Ida auf eine Zukunft mit ihm und ein neues Leben in Irland. Doch Europa stehen blutige Zeiten bevor, und bald muss Ida um ihre Träume kämpfen.
Ida ist die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns und lebt in Hamburg. Ihre Eltern würden es gerne sehen, dass sie heiratet und den Pflichten einer Ehefrau nachkommt. Doch Ida hat andere Pläne. Sie ist ...
Ida ist die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns und lebt in Hamburg. Ihre Eltern würden es gerne sehen, dass sie heiratet und den Pflichten einer Ehefrau nachkommt. Doch Ida hat andere Pläne. Sie ist Künstlerin und möchte diesen Beruf nicht nur ausüben, sondern sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen. In Hamburg wird sie aber nur als die Kaufmannstochter – nicht als Künstlerin gesehen.
Also reist sie nach Irland – um genau zu sein Dublin – um ihre Freundin Grace zu besuchen, mit der sie auf einer Kunstschule in London war.
Doch bei einem Besuch bleibt es nicht. Dublins Charme hat Ida gefangen genommen und sie beschließt, dort zu bleiben – gegen den Willen ihrer Eltern.
Nach und nach ergeben sich Möglichkeiten für sie, als Künstlerin aktiv zu werden. Doch dann beginnt der 1. Weltkrieg und wirft seine Schatten über ganz Europa.
Ida ist eine mitreißende Protagonistin. Sie ist mutig und stellt sich ihren Ängsten.
Es war sehr spannend, den Beginn des 1 Weltkriegs aus einem anderen Land mitzuerleben – das rückt alles nochmal in eine andere Perspektive – zumal Ida ja irgendwie zwischen den Fronten steht – schließlich stammt sie aus Deutschland und hat dort auch noch Familie.
Schade fand ich nur die Zeitsprünge im Buch (die natürlich notwendig waren, um die Zeitspanne von 1912-1916 abzudecken). Manchmal hätte ich mir gewünscht, die Autorin hätte daraus eine Trilogie gemacht, weil ich Idas Leben gerne näher verfolgt hätte. Ich habe so mit ihr mitgefiebert – oft gab es aber genau dann einen Zeitsprung in die Zukunft, sodass man sofort wusste, wie die davor spannende Situation ausging.
Die junge Deutsche Ida, will eigentlich nur ihre Freundin Grace, die sie zu Studienzeiten in England kennenlernte, besuchen, doch Graces Heimatland, Irland fasziniert Ida sehr, so dass sie sich schließlich ...
Die junge Deutsche Ida, will eigentlich nur ihre Freundin Grace, die sie zu Studienzeiten in England kennenlernte, besuchen, doch Graces Heimatland, Irland fasziniert Ida sehr, so dass sie sich schließlich dazu entschließt, etwas länger dort zu bleiben.
Sie möchte dort auch beruflich sehr gerne Fuß fassen und ist erfreut, als ihr angeboten wird, Zeichnungen anzufertigen, die gesammelt, in einem Buch erscheinen sollen, das über die Missstände und das Elend irischer Mitmenschen aufmerksam machen soll.
Die Orte die Ida dafür aufsuchen muss und auch die unterschiedlichen Stimmungen, die im Land vorherrschen, lassen sie nicht kalt. Besonders imponiert ihr der Arzt Cian, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, weniger begüterte Menschen zu behandeln, die in den Elendsvierteln der Stadt leben und von den reichen Menschen übergangen werden.
Die schwelende Empörung über die ungerechte Behandlung der einfachen Arbeiter, die englische Ignoranz hinsichtlich der hungernden Bevölkerung, lässt den Hass in den Iren wachsen. Sie schließen sich zu Organisationen zusammen und wollen für ein unabhängiges Irland kämpfen.
Ida, die anfangs neutral in ihrer Einstellung war, als sie nach Irland kam, kann ebenfalls nicht mehr nur hinsehen und setzt sich mit viel Herzblut für die Sache ein.
Die wachsende Liebe zu Cian bestärkt sie zudem darin, in Irland bleiben zu wollen. Einzig Cians Geheimnis, das er vor ihr verbirgt, lässt sie noch zweifeln. Als das Attentat in Sarajevo verübt wird, das den 1. Weltkrieg auslösen wird, gerät Idas Leben völlig aus den Fugen…
In „Der dunkle Weg“ bringt Susanne Goga den Lesern ein unter die Haut gehendes Stück irischer Geschichte näher, das mich beim Lesen sehr berührt hat. Sie führt, neben dem Heldenpaar Ida und Cian, einige Nebenfiguren ein, die unterschiedlicher nicht sein könnten, jedoch einen guten Querschnitt durch die Bevölkerung darstellen. So wird die Geschichte sowohl von Einzelschicksalen vorangetrieben, als auch durch die Erwähnung historischer Hintergründe, die sich zumeist aus Idas und Cians Dialogen ergeben. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten, seien es die katastrophalen Verhältnisse, in denen irische Arbeiter vor sich hinvegetieren oder auch Orte, in denen sich der Mittelstand aufhält- ich fand sie sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mich beim Lesen gut in die Geschichte hineinfallen lassen könnte.
An Susanne Gogas Erzählstil gibt es nichts zu rütteln. Sie drückt sich gewählt und zeitgemäß aus, doch diesmal hatte ich leider ein kleines Problem mit dem Heldenpaar. Sie blieben mir, obwohl sie durchaus als interessante Menschen mit Ecken und Kanten beschrieben wurden, ein wenig fremd. Ich fand nicht so richtig Zugang zu ihnen, da ihre Gedanken und Gefühlswelt ein wenig zu kurz kamen im Gegensatz zur packenden historischen Rahmenhandlung.
Mir fehlte zudem auch ein wenig mehr Tiefgang hinsichtlich der Liebesgeschichte. Zwar kommen Cians Probleme irgendwann ans Tageslicht, doch fand ich die Aussprache diesbezüglich etwas zu dürftig. Ich hätte mir dagegen gewünscht, dass Ida und Cian mehr Gefühl im Umgang miteinander zeigen und ihre Unterhaltungen dialogreicher gewesen wären. Stattdessen tauschten die beiden sich jedoch oft nur über Belangloses miteinander aus und es fehlte mir das gewisse Knistern zwischen dem Paar.
Man spürt beim Lesen jedoch sehr deutlich, dass die Autorin mit viel Herzblut ans Schreiben dieses Romans gegangen ist, was auch die Recherche zur Geschichte miteinschließt. Den historischen Hintergrund fand ich nämlich unglaublich spannend beschrieben und ich konnte den Roman auch kaum zwischendurch zur Seite legen.
Kurz gefasst: Ein Stück irische Geschichte, sehr spannend und informativ erzählt!
Das ist nun mein zweiter Roman von Susanne Goga und auch der dunkle Weg hat mir gefallen! Faszinierend finde ich, wie die Autorin historische Begebenheiten aufgreift und trotzdem eine tolle Geschichte ...
Das ist nun mein zweiter Roman von Susanne Goga und auch der dunkle Weg hat mir gefallen! Faszinierend finde ich, wie die Autorin historische Begebenheiten aufgreift und trotzdem eine tolle Geschichte drum rum webt. Als würde man das Leben der Protagonistin mitleben. Ich mag auch ihre unabhängigen und starken weiblichen Protagonistinnen. Ich weiß, dass nicht jede Frau damals so war und meistens war es eher das Gegenteil, aber sowas möchte ich lesen und dass ist ja mein persönliches Ding. Obwohl Geschichte mein Lieblingsfach in der Schule war, weiß ich eigentlich so gut wie nichts über Irland, umso interessanter war die Thematik für mich.
Ich muss allerdings sagen, dass mir der Roman davor vom Spannungsfaktor besser gefallen hat, das Buch konnte ich kaum aus der Hand legen. "Der dunkle Weg" war auch gut, aber ich konnte es zwischenzeitlich aus der Hand legen und es zog sich ein bisschen. Aber dennoch sind es wohlverdiente 4 Punkte und auch eine klare Empfehlung, da der Schreibstil so konzipiert ist, dass man das Buch gut und flüssig lesen kann. Auch die Charaktere waren interessant vom Freiheitskämpfer bis Cian, der erst verschlossene Arzt, der einem wie Ida auch, ans Herz wächst. Wer ein verregnetes Wochenende in Irland verbringen will, der kann gerne zu diesem Buch greifen.
Im Jahre 1912 besucht die junge Malerin Ida aus Hamburg ihre irische Freundin Grace in Dublin.
Eigentlich wollte sie nur ein paar Monate bleiben um sich von dem sie erdrückenden Elternhaus zu befreien. ...
Im Jahre 1912 besucht die junge Malerin Ida aus Hamburg ihre irische Freundin Grace in Dublin.
Eigentlich wollte sie nur ein paar Monate bleiben um sich von dem sie erdrückenden Elternhaus zu befreien. Doch dann lernt sie den, anfangs etwas mürrischen Arzt Cian kennen. Da Ida eine sehr selbstbewusste und zielstrebige junge Frau ist lässt sie sich von seiner etwas abweisenden Art nicht abschrecken. Im Laufe der Monate erfährt sie immer mehr seiner Geheimnisse und die beiden verlieben sich ineinander.
Als der 1. Weltkrieg immer näher rückt muss sich Ida entscheiden, ob sie nach Hause zurück kehrt oder trotz widrigerer Umstände in Irland bleiben möchte.
Diese Liebesgeschichte ist fest verwoben mit historischen Personen und Begebenheiten rund um den irischen Freiheitskampf am Anfang des letzten Jahrhunderts.
Da ich selbst vor nich alzulanger zeit für einen Tag in Dublin war, hatte ich die Örtlichkeiten sofort wieder vor Augen. Auch mit Hilfe der Stadtpläne des heutigen Dublin, bin ich im Geiste mit Ida durch Dublin gezogen.
Man merkte an einigen Stellen, das die Autorin sehr viel Wert auf historische Genauigkeit legt. Für mein Empfinden war die Geschichte um die historischen Fakten teilweise etwas zu sehr herum konstruiert. Das Tempo war leider auch nicht ganz gleichmäßig. Während Stellenweise einzelne Tage sehr ausführlich geschildert werden, gibt es dann wieder Sprünge von mehreren Wochen oder gar Monaten, in denen man nicht genau erfährt, was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Aber das sind nur kleine Kritikpunkte an einem insgesamt sehr schönen Buch.