Bad Godesberg, 1958: Die junge Edith Graf arbeitet in der familieneigenen Herrenschneiderei. Dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher als eine Anstellung in der großen Schneiderei in Mehlem, wo die feinen Damen der Bonner Republik in edle Stoffe gekleidet werden. Doch Ediths Welt gerät ins Wanken: Gerüchte um eine mögliche Nazi-Vergangenheit ihres Vaters werden laut. Sie beginnt, sich mit der Geschichte ihrer Familie auseinanderzusetzen. Aber auch ihre Liebe zu dem Freigeist Paul vergrößert die Kluft zu ihrer Familie. Wünscht diese sich doch eine Heirat mit dem eher bodenständigen Heinz. Wird Edith dennoch ihren eigenen Weg gehen?
Den Roman „Schneiderei Graf – Schicksalszeiten“ von der Autorin Susanne Kriesmer habe ich mir ausgesucht, weil es um eine Herrenschneiderei geht. Genau wie die Protagonistin Edith wäre mir die Damenschneiderei ...
Den Roman „Schneiderei Graf – Schicksalszeiten“ von der Autorin Susanne Kriesmer habe ich mir ausgesucht, weil es um eine Herrenschneiderei geht. Genau wie die Protagonistin Edith wäre mir die Damenschneiderei lieber.
Der Schauplatz ist Bad Godesberg. Es ist 1960 und Edith ist 20 Jahre alt.
Die Autorin hat in diese Geschichte eine Besonderheit eingewebt. Dann zeigt sie auch die Rebellion der Jugend und die Liebe. Die politische Lage ist gut eingebunden.
Ich war von der Geschichte gefesselt.
Sie war besser als erwartet, es steckte einiges drin.
Empfehlenswert.
Die junge Edith Graf würde gerne einen Beruf erlernen. Doch im Jahr 1958 ist das leider nicht üblich und auch ihre Eltern sehen ihren Platz eher in der Familie. Dennoch leistet sie immer wieder ihrem Zwillingsbruder ...
Die junge Edith Graf würde gerne einen Beruf erlernen. Doch im Jahr 1958 ist das leider nicht üblich und auch ihre Eltern sehen ihren Platz eher in der Familie. Dennoch leistet sie immer wieder ihrem Zwillingsbruder in der familieneigenen Herrenschneiderei Gesellschaft, lernt vom Zusehen und versucht, ihren Bruder zu unterstützen.
Doch Edith stört noch etwas anderes. Es scheint Geheimnisse in ihrer Familie zu geben. Kann Edith die Geheimnisse lösen? Möchte sie die Wahrheit wirklich wissen?
Der Roman beginnt zunächst recht stimmungsvoll und bringt viel Schwung durch die Perspektivenwechsel mit. Allerdings blieben mir die Protagonisten etwas zu blass. Gerade Edith und ihre beiden Verehrer hätte ich mir plastischer ausgearbeitet gewünscht.
Die Geschichte ist sehr gut beschrieben und flüssig. Die Familiensaga ist passend, spannend, leider ein wenig vorhersehbar.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist das ganze Drumherum. Die Autorin hat nicht nur gut recherchiert, sie weiß ihr Wissen auch wunderbar in den Erzählfluss einzubauen. Hinzukommt ein wenig Spezialwissen über das Handwerk eines Schneiders, was mich persönlich zum Lesen des Buches gereizt hatte. Ich wurde nicht enttäuscht.
Fazit:
Einige Schwächen aus meiner Sicht, aber dennoch ein solider erster Teil, bei dem man gerne auf den Folgeband wartet. Ich bin gespannt.
Das Cover passt gut zum Genre der Geschichte und der Schreibstil ist gut zu lesen.
Am besten hat mir der geschichtliche und politische Anteil der Handlung gefallen.
Es war interessant zu lesen wie die ...
Das Cover passt gut zum Genre der Geschichte und der Schreibstil ist gut zu lesen.
Am besten hat mir der geschichtliche und politische Anteil der Handlung gefallen.
Es war interessant zu lesen wie die Zwillinge versuchen sich ein Leben aufzubauen, das zu der damaligen Zeit noch nicht üblich war.
Hauptprotagonistin ist die junge Edith, die ihren Traum einer Anstellung in einem renommierten Damenschneidereibetrieb verwirklichen will. Während sie für ihren Traum kämpft, birgt das Leben für sie Hindernisse, ...
Hauptprotagonistin ist die junge Edith, die ihren Traum einer Anstellung in einem renommierten Damenschneidereibetrieb verwirklichen will. Während sie für ihren Traum kämpft, birgt das Leben für sie Hindernisse, die es zu bewältigen gilt und die ihren Traum leicht zum Platzen bringen könnten. Wird sie es schaffen?
Die Autorin lässt ihre Liebe für die Schneiderei, mit der Liebe zum Detail und Fachwissen in die Geschichte miteinfließen. Sie lässt dadurch vor allem die Herzen von Nähbegeisterten höherschlagen.
Der Text liest sich sehr flüssig und schnell. Das Buch würde ich dadurch als leichte Lektüre einstufen. Das Cover passt sehr gut zum Buch und zur Zeit in der die Geschichte spielt.
Kritikpunkte waren für mich, dass mir die Dialoge oft etwas zu flach waren und der Fortgang der Geschichte vor allem gegen Ende zu unstetig war.
Edith Graf, eine junge Frau im Jahr 1958, ist in der familieneigenen Herrenschneiderei groß geworden und doch bleibt es ihr verwehrt selbst eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen, obwohl es ihr größter ...
Edith Graf, eine junge Frau im Jahr 1958, ist in der familieneigenen Herrenschneiderei groß geworden und doch bleibt es ihr verwehrt selbst eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen, obwohl es ihr größter Wunsch ist. Als sie auf Merkwürdigkeiten in der Vergangenheit ihrer Familie stößt, ist für sie das Drama perfekt. Noch dazu sind da zwei junge Männer, die sich sehr um sie bemühen. Edith muss sich in vielen Bereichen entscheid
en, welchen Weg sie zukünftig einschlagen wird.
Der Roman „Schneiderei Graf-Schicksalszeiten“ stammt von Susanne Kriesmer, die mir als Autorin noch nicht bekannt war. Das Cover des Romans finde ich ansprechend und die Andeutung einer Familiensaga ist für mich per se immer äußerst interessant, da ich derlei Literatur sehr gern lese. Das Buch ist in moderner Sprache geschrieben mit leichten Dialogen, der Schreibstil ist angenehm und sehr leicht und flüssig – quasi eigentlich einfach zwischendurch zu lesen. Die Handlung geht schnell und zügig voran und gerne verfolgt man die Geschehnisse rund um Edith. Insgesamt wirkt die Geschichte sehr gelungen und mit historischen Fakten belegt und untermauert, sodass man sich als Leser sehr gut vorstellen kann, wie es sich tatsächlich zugetragen haben könnte. Außerdem gibt es zahlreiche Einblicke in die Welt der Schneiderei und die vielen Begrifflichkeiten dazu. Damit kann man zusammenfassen, dass hier hintergründig sehr gut recherchiert worden ist. Edith als Protagonistin ist eine angenehme Person und erstaunlich ist, wie wenig Frauen in dieser Zeitepoche „zu melden hatten“, was an ihrem Beispiel ausführlich sichtbar wird. Irgendwie tut sie mir auch leid. Schnell merke ich allerdings als Leserin, dass „etwas nicht stimmt“ und viele meiner Vorahnungen haben sich bestätigt. Für mich war es gewissermaßen etwas enttäuschend, dass ich viele der Handlungsstränge vorher schon erahnt habe und diese dann tatsächlich so eingetreten sind. Vermutlich habe ich einfach schon zu viele ähnliche Geschichten gelesen und auch diese hebt sich für mich kaum besonders hervor. Trotzdem liest man erstmal gern und gemütlich weiter. Zum Ende hin allerdings bzw. im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Geschehnisse und hier wird es mir doch auch irgendwie zu viel. Dabei werde ich absolut nicht warm mit Edith und ihren Gefühlen – ich fühle mich nur als Außenbetrachter und so richtig ins Herz schließen kann ich sie zum Schluss dann doch nicht. Dann kommt das Ende – relativ schnell und unverhofft – und deshalb für mich persönlich genauso grauenvoll und schlecht gemacht, teilweise einfach auch unrealistisch. Um nicht zu spoilern, möchte ich hier allerdings nicht weiter ins Detail gehen. Da es eine Fortsetzung des Romans geben wird, kann man nur hoffen, dass hier einige Geschehnisse doch noch anders ausgebügelt werden können.
Mein Fazit: Das Buch ist in Ordnung für kurzweilige Lesestunden und man kann auch allerlei historisches Lernen, allerdings insgesamt für mich nicht komplett überzeugend. Man kann es gelesen haben, muss es aber nicht, was somit für mich auf maximal 3 gute Sterne verweist. Wer allerdings auf solche zeitgenössische Literatur steht, wird wohl auch dieses Buch mögen.