Cover-Bild Das Christentum an der Schwelle der Neuzeit-
14,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Spenner, Hartmut
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 155
  • Ersterscheinung: 04.02.2010
  • ISBN: 9783899911046
Sven Grosse

Das Christentum an der Schwelle der Neuzeit-

Drei Studien zur Bestimmung des gegenwärtigen Ortes des Christentums.
Das den drei hier versammelten Studien Gemeinsame ist das Anliegen, durch Einsichten in die Geschichte des Christentums einen Aufschluß zu gewinnen über das Christentum der Gegenwart: seine Position, seine Aussichten, seine Aufgaben. Diese Gegenwart ist noch immer bestimmt durch eine Schwellensituation, wenngleich diese bereits eine Weile währt. Schon der Begriff „Neuzeit“ umschreibt nicht eine abgeschlossene Epoche, sondern die Verheißung eines Neuen, zu dem zu gelangen eine Schwelle zu überschreiten wäre.
So setzt sich der erste Aufsatz, ‚Die Neuzeit als Spiegelbild des an-tiken Christentums‘ mit der Frage auseinander, ob das Christentum nicht einer zu Ende gehenden Periode der Geschichte angehört und nun, seit dem Einsetzen der Neuzeit, folgerichtig selbst im Begriff ist, zu Ende zu gehen – oder nur fortgesetzt werden kann, wenn es in einer tiefgreifenden Weise sich „umformen“ läßt, so wie auch seine Situation sich „grundstürzend“ verändert hat.
Der zweite Aufsatz, ‚Konkurrierende Toleranzkonzepte in der frühen Neuzeit‘, stellt diese Frage nochmals, nun aus dem Blickwinkel der Notwendigkeit von Toleranz: wenn das Christentum von Wesen her intolerant ist, muß es weichen, wenn Toleranz herrschen soll. Wenn es unter dieser Bedingung bleiben soll, dann muß es sich so umgestalten lassen, daß es selbst tolerant ist – oder es muß in seinem eigenen Wesen entdecken, daß es tolerant ist in einer Weise, die es unnötig macht und die es verbietet, sich einen anderen Begriff von „Toleranz“ von außen her aufdrängen zu lassen.
Die beiden ersten Aufsätze gehen diesen Fragen mit Studien im Detail bestimmter geschichtlicher Epochen nach. Der dritte Aufsatz reflektiert die Methode, die hier angewandt wird: welchen Aufschluß über das Christentum kann man überhaupt aus dem Studium seiner Geschichte gewinnen? Damit wird eine Überlegung zur Fundamentaltheologie der Kirchengeschichtsschreibung als christlicher theologischer Disziplin durchgeführt. Es wird damit aber auch nochmals eine Stellungnahme vollzogen zu der gemeinsamen Frage aller drei Aufsätze: unter welchen Bedingungen läßt sich von einer genuinen Weiterentwicklung des Christentums sprechen, unter welchen von seinem Verfall?
Alle drei Studien fassen das Gesamte des Christentums in den Blick, uneingeschränkt von einer Konzentration auf eine bestimmte Konfessionskirche, auch nicht auf die lutherische. In gerade dieser Blickrichtung erweisen sich aber Gedanken, die von Luther und im Luthertum ausgebildet worden sind, als fruchtbar. Dies gilt auch für den ersten Aufsatz, der nicht auf Reformation und altlutherische Orthodoxie eingeht, sondern Alte Kirche und frühe Aufklärung miteinander vergleicht. Geht es zwar hier in erster Linie um die eigentümliche Integrationskraft des Christentums, so wird auch gezeigt, daß diese nicht möglich ist ohne die Bereitschaft, das zu glauben, was nur „sub contraria specie“ offenbar wird. In dem zweiten Aufsatz ist es die Toleranzkonzeption des jungen Luther, die sich für das gegenwärtige Christentum als wegweisend erweist. In dem dritten Aufsatz ist es ein Gedanke Luthers, der das Verständnis vom Dasein der Kirche aus
ihrem Umschlossensein in der Gesamtgeschichte hinausführt.
So soll in diesem Band auch ein Beitrag lutherischer Theologie für die Probleme erbracht werden, vor denen das gesamte Christentum an der Schwelle zur Neuzeit steht.

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