Durchschnittliche Fantasykost
Bisher habe ich noch nichts von Tad Williams gelesen, obwohl ich seit Jahrzehnten immer wieder um den Namen „herumgeschlichen“ bin und ich heute nicht mehr sagen kann, warum ich keines seiner Bücher gelesen ...
Bisher habe ich noch nichts von Tad Williams gelesen, obwohl ich seit Jahrzehnten immer wieder um den Namen „herumgeschlichen“ bin und ich heute nicht mehr sagen kann, warum ich keines seiner Bücher gelesen habe, vor allem weil ich viel Positives davon gehört habe. BRÜDER DES WINDES bot sich an, als ersten Tad Williams. Zum einen ist es eine Neuerscheinung, zum anderen handelt es sich anscheinend um die Vorgeschichte zur Osten Ard-Trilogie DAS GEHEIMNIS DER GROSSEN SCHWERTER.
Muss man die Trilogie kennen um das Buch zu verstehen? Ich weiß es nicht, ich bin mir auch nicht sicher ob man das Buch kennen muss. Es ist eine nette Erzählung über eine Drachenjagd und deren Folgen (kurz gesagt) aber die Erzählweise ist sehr langsam, poetisch und spannungsarm. Die Charaktere haben wenig Tiefe und wenn ich mir in Erinnerung rufe, was ich von Tad Williams gelesen habe, dann wirkt BRÜDER DES WINDES wie ein mit dem einen oder anderen merkwürdigen Namen versehenen durchschnittlichen Fantasyroman. Ich kann nicht sagen, dass mein Interesse an der Osten Ard-Trilogie geweckt wurde, zu lieblos wirkt das Werk. Vielleicht muss man die Bücher wirklich kennen um Spaß an der Vorgeschichte zu haben.
Für mich stellte BRÜDER DES WINDES eine Enttäuschung dar, das nicht über das Prädikat nette Fantasy hinausgeht. Oder ich habe die Komplexität des Romans nicht verstanden (bzw. nicht gefunden).
Selbst die Jagd auf den Drachen fand ich eher oberflächlich und die Geschehnisse danach waren so zäh wie das Blut des Wurms. War die Jagd noch leidlich spannend, so war danach die Luft raus. Auch konnte ich mit dem Erzähler wenig anfangen. Pamon Kes, der Diener von Hakatri, wirkte auf mich in vielen Dingen mehr wie ein Kind, trotz der Dinge, die er gesehen hatte. Auf der einen Seite war die Naivität nachvollziehbar, vor allem was sein eigenes Volk anbelangte, auf der anderen Seite war sie etwas unpassend und unglaubwürdig.
Ich habe mehr erwartet.