Cover-Bild Das Schweigen des Lichts
17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlagsgruppe Random House
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 24.04.2002
  • ISBN: 9783894807276
Tahar Ben Jelloun

Das Schweigen des Lichts

Roman
Christiane Kayser (Übersetzer)

Ben Jellouns Roman basiert auf dem Zeugnis eines Überlebenden von Tazmamart. Dieses geheime Straflager im Mittleren Atlas von Marokko war 1973 eigens für die Teilnehmer an dem gescheiterten Putsch gegen Hassan II. am 10. Juli 1971 konstruiert worden. 1991 wurde das Lager auf internationalen Druck geschlossen, planiert und mit Palmen bepflanzt. Ein Mann erzählt. Er heißt Salim und hat am gescheiterten Putschversuch gegen König Hassan II. teilgenommen. Er war zwanzig, Soldat und seinen Offizieren blind gefolgt. Er wurde interniert im geheimen Straflager Tazmamart, im Süden Marokkos, verurteilt zu einem langsamen Sterben in Kälte, Schmutz und Angst. Im Gefängnis herrscht ewige Nacht, kein Licht dringt in die fensterlosen, unterirdisch gelegenen, nur 1,50 m hohen Zellen.
Die einzige Vergünstigung bringt der Tod eines Mithäftlings, dann dürfen die Gefangenen ans Tageslicht, um ihn zu beerdigen, und vielleicht erhaschen sie ein Stück Kleidung des Toten gegen die Kälte. Um zu überleben, lernt Salim, sich von den Bildern seiner Vergangenheit zu befreien wie von seinen Gefühlen, der Sehnsucht nach der Familie oder dem Hass auf die Wärter - denn Gefühle schwächen sein Abwehrsystem. Und wie Scheherazade hält er sich und die andern am Leben, erzählt seine "Tausendundeine Nacht", wenn er Romane von Balzac oder Camus rezitiert, und wenn sein literarisches Gedächtnis versiegt, memoriert er die Filme, die er als Jugendlicher in Marrakesch sah. Die Wörter sind der einzige Widerstand gegen das tödliche, allumfassende Schweigen. "Das härteste, unerträglichste Schweigen aber war das des Lichts."
Dieser große Roman über die Bewahrung von Menschlichkeit unter unmenschlichen Bedingungen steht neben den großen literarischen Zeugnissen einer "Welt ohne Erbarmen", neben Primo Levi oder Gustaw Herling.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel "Cette aveuglante absence de lumière" bei Éditions du Seuil, Paris

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