Cover-Bild Die Jägerin
Band 1 der Reihe "Ein Billie Walker Kriminalroman"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 18.01.2021
  • ISBN: 9783746637457
Tara Moss

Die Jägerin

Kriminalroman
Wolfgang Thon (Übersetzer)

Die härteste Detektivin Sydneys.

1946: Die Journalistin Billie Walker ist nach Kriegsende in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters getreten und hat dessen Agentur für Privatermittlungen wiedereröffnet. Eines Tages steht eine Frau, die aus Deutschland geflohen ist, vor ihrer Tür, sie sucht ihren verschwundenen Sohn. Der junge Mann wurde zuletzt in einem exklusiven Club gesehen, seitdem fehlt jede Spur von ihm – offenbar war er auf der Suche nach etwas. Doch was hätte einen Teenager hierher geführt? Billie setzt alles daran, den Jungen zu finden, doch plötzlich schwebt auch sie in höchster Gefahr …

Atemberaubende Spannung um eine besondere Heldin – von Australiens schillerndster Bestseller-Autorin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2021

Glamourös, spannend und interessant

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Sydney 1946: Billie Walker hat als Kriegsreporterin gearbeitet und danach die Agentur für Privatermittlungen ihres verstorbenen Vaters übernommen. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, prestigeträchtige ...

Sydney 1946: Billie Walker hat als Kriegsreporterin gearbeitet und danach die Agentur für Privatermittlungen ihres verstorbenen Vaters übernommen. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, prestigeträchtige Kunden bleiben aus, meist ermittelt sie gegen untreue Ehepartner. Doch der Auftrag, den sie von der gutsituierte und extrem aufgewühlten Mrs. Brown bekommt, ist anders. Deren Sohn Adin ist vor 2 Tagen verschwunden, angeblich hat sie keinerlei Hinweise auf seinen Verbleib. Doch Billie hat das Gefühl, dass sie ihr etwas verheimlicht. Bald kommt sie dahinter, dass die Browns jüdische Einwandere aus Deutschland sind und schwere Zeiten hinter sich haben. Von Adins Freunden erfährt sie außerdem, dass dieser vor seinem Verschwinden versucht hat, in einen sehr exklusiven Club zu kommen und abgewiesen wurde. Was wollte der Jugendliche dort? War er in eine der Angestellten verliebt oder steckt etwas anderes dahinter?

„Die Jägerin“ von Tara Moss ist gleichzeitig glamourös, spannend und interessant.
Billie erinnert an Phryne aus „Miss Fishers mysteriöse Mordfälle“. Sie ist sehr sexy, intelligent und selbstbewusst. Ihre Mutter ist eine holländische Baronin die versucht, den früher luxuriösen Lebensstandard mit dem Verkauf ihrer teuren Möbel etc. zu halten. Billie legt großen Wert auf ihr Äußeres, trägt immer „Fighting Red“-Lippenstift und schneidert ihre Kleider nach Schnittmustern von Designern selbst – mit Erfolg, die Männer liegen ihr zu Füßen und sehen trotzdem nicht, welche Waffe sie wo hautnah an ihrem Körper versteckt. Ihr glamouröses Auftreten hilft ihr auch bei der Lösung des Falles, denn die Spur führt von dem Club zu einem vornehmen Auktionshaus, in dem u.a. ausgefallenen Schmuckstücke versteigert werden – und auch dort wurde Adin nicht eingelassen …
Gleichzeitig versucht Billie ihrer Informantin Shyla zu helfen. Sie und ihre Freundinnen sind Aborigines, wurden ihren Familien weggenommen und in christlichen Waisenhäusern zu billigen Arbeitskräften wie z.B. Hausangestellte oder Farmhelfer herangezogen. Jetzt haben 4 der Mädchen einen neuen Dienstherrn, der Shyla extrem unheimlich ist.
Billie wird bei den Ermittlungen von ihrem Assistenten Sam und Detective Inspector Hank Cooper von der Polizei unterstützt. Zwischen Billie und Hank scheint es zu knistern (auch das erinnert etwas an Phryne Fisher) und ich bin gespannt, ob sie noch weitere Fälle gemeinsam lösen werden.

Ich hatte schon früh eine Idee, wie die Auflösung des Falls aussehen könnte. Trotzdem gelingt es Tara Moss, die Spannung geschickt aufzubauen und einen filmreifen Showdown ans Ende zu setzen.

Da ich fast nichts über Australiens Geschichte der Neuzeit weiß, fand ich es sehr interessant, wie Informationen zur Wirtschaft, der Rolle der Frauen in der Gesellschaft und die Behandlung der Aborigines und Einwanderer in die Handlung eingebunden wurden und diese abrundeten.

Ich hoffe, dass „Die Jägerin“ der Auftakt einer Reihe ist und ich bald wieder von Billie lesen kann. Und vielleicht werden im nächsten Band ihr Lippenstift oder ihre Strumpfnähte etwas weniger häufig erwähnt .

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Tolles Setting, aber vorhersehbar

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Ich hatte das Buch angefordert, weil ich mir Spannung erhoffte, eine selbstbewusste Frau, die mit List an ihr Ziel kommt, die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Elegant sind im Buch vor allem die Klamotten, ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil ich mir Spannung erhoffte, eine selbstbewusste Frau, die mit List an ihr Ziel kommt, die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Elegant sind im Buch vor allem die Klamotten, wirklich spannend, wie ich es von einem Krimi erwarte, ist der Text nicht. Dafür überzeugt das Setting.

Im Englischen heißt das Buch "War Widow", was nicht nur ein gutes Wortspiel ist, sondern auch auf eines der Hauptthemen verweist. "Die Jägerin" verheißt Spannung, die nicht da ist.

Rezi enthält Spoiler!

Worum geht es?

Billie Walker war im Zweiten Weltkrieg Reporterin in Europa und hat ihren Mann verloren. Im Jahre 1946 hat sie die Detektei ihres toten Vaters übernommen und hält sich mit Scheidungsfällen über Wasser. Als Nettie Brown ihren Sohn vermisst, sieht alles nach einem klaren Fall aus. Doch bald häufen sich die Zufälle und auch Billie bleibt nicht verschont.

Der Text wird dabei meist aus Billies Sicht erzählt, einige Szene auch aus der Perspektive des vermissten jungen Mannes.

Schwerpunkte

Sydney: Das Buch spielt in Australien, das ich bisher nicht mit dem Krieg in Verbindung brachte. Es zeigt, wie sich die Stadt verändert hat und dass der Reichtum der Oberschicht schwindet, dass alles nur Schein ist. Gleichzeitig befinden wir uns am Beginn einer wirtschaftlichen Krise. Hinzu kommt, dass die Stadt überflutet ist von Kriegsheimkehrern, die körperlich und seelisch verletzt sind und nun ihren Platz suchen. Von Frauen wird erwartet, dass sie die Jobs, die sie während des Krieges von den Männern übernommen haben, aufgeben und "zurück an den Herd" kehren. Außerdem hat sich die Medizin im Laufe der Jahre weiterentwickelt - Soldaten können besser behandelt werden als zehn Jahre zuvor. Ich finde den Handlungsort und die Zeit sehr interessant, denke aber, dass Leute, die damit vertraut sind, nicht soviel Neues lernen.

Frauen: Billie ist keine Ermittlerin, die eine männliche Rolle übernimmt, sondern (feminine) Kleidung ist ihr wichtig und sie wehrt sich mit den Waffen einer Frau z.B. einer Hutnadel. Allerdings wird sehr häufig erwähnt (und nur selten gezeigt), dass sie als Frau im Beruf nicht ernst genommen wird. Das war etwas nervig. Das Thema "Liebe" spielt eine Rolle, aber es ist keine Liebesgeschichte. Das hat mir gefallen.

Aufbau und Spannung

Die Geschichte lebt von der Umgebung, wird aber gebremst von den ausführlichen Beschreibungen. Überspitzt formuliert: Bis ich herausgefunden habe, welche Farbe die Blumen auf der Tischdecke auf dem Tisch in der Mitte des Wohnzimmers der Verdächtigen haben, habe ich bereits vergessen, wer gerade spricht und was er sagt. Es fühlte sich nicht langatmig an, aber das, was auf 307 Seiten passiert, hätte man auch in 150 erzählen können.

Der Perspektivwechsel auf das Opfer gibt dem Text Spannung, und es gibt eine Verfolgungsjagd. Auf dem Höhepunkt fehlte mir jedoch das Überraschungsmoment. Es gibt noch ein Nachleuchten, aber ich habe nicht mitgelitten.

Der Täter und das Motiv sind bekannt: Ein Nazi, der in der Verwaltung eines KZ saß und den Schmuck und die Gemälde seiner Opfer nach Australien geschafft hat, wo er sich damit, und mit dem Missbrauch junger Aborigine-Mädchen, sein Leben finanziert. Für mich war das nicht spannend, das WIE wäre es gewesen.

Immerhin ist das Krimi-Noir-Feeling vorhanden.


Fazit

Für mich ist das Buch als Krimi langweilig, auch wenn ich die Umgebung mag. Das Potential für Fortsetzungen ist da, einige Fragen sind noch offen. Aber ich fand die Stimmung nicht mitreißend.

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