Also, dann doch ZUGABE, Frau Miller!
Ich kannte Tatjana Kruses "Wuchtbrummen"-Geschichten und freute mich schon auf ihre resolute Operndiva. Wer Tatjana Kruse kennt, weiß, dass sie einen schönen schwarzen Humor hat und mit den vielen wunderbaren ...
Ich kannte Tatjana Kruses "Wuchtbrummen"-Geschichten und freute mich schon auf ihre resolute Operndiva. Wer Tatjana Kruse kennt, weiß, dass sie einen schönen schwarzen Humor hat und mit den vielen wunderbaren Vorurteilen und Klischees des Alltags spielt. Auch in diesem Buch hat sie aus den Vollen geschöpft und mich dabei gut unterhalten. Sie lässt nichts aus und bringt damit den Leser zum Schmunzeln und macht aus einer Geschichte mit recht vielen Leichen einen sehr unterhaltsamen und schwarzen Krimi.
Die Opernsängerin, falsch: die Operndiva Pauline Miller (schon der Name macht Spaß) ist gut gebaut, talentiert und gerade in einer Trennungsphase. Ihre Agentin Bröcki ist klein, langfertig und direkt (hat mich etwas an die Alberich vom Tatort erinnert) und schafft für Pauly die Aufträge heran. Sie ist der ruhende Pol und der klare Geist bei diesem Zweiergespann. Dann gibt es noch Yves und Ramades. Ramades, der wohl eigenartigste Hund in einer Krimigeschichte, hat eine ganz besondere Rolle und nach der Lektüre wissen die Katzenbesitzer, warum sie doch Katzen lieber mögen .
Die Geschichte ist leicht, locker und witzig. Es wird flott hintereinander gemordet und lange tappt man mit der Diva im Dunkeln. Aber Angst kennt sie nicht und somit muss sich auch der Leser nicht fürchten. Man lernt etwas von der Oper und von den vielen Klischees aus der Opernwelt. Die Hauptfiguren sind allesamt symphatisch und speziell. Jedoch lässt man sich gern von ihnen mitnehmen, wenn sie in die Bar gehen, um zu verarbeiten, was gerade geschehen ist (meistens ein Mord) - bei einer Saftschorle und einem Bier.
Tatjana Kruse hat einen schönen bissigen Krimi geschrieben. Die Morde sind nicht ohne, die Ermittlungen nebensächlich, die Diva im Mittelpunkt und das Ergebnis dann doch überraschend. Da freut man sich auf das nächste Engagement, welches Bröcki gerade verhandelt.
Also, dann doch ZUGABE, Frau Miller!