Wie Rassismus Beziehungen, Leben und Familien zerstört
Es beginnt sehr spannend. Doch anstatt voranzugehen, wurde die meiste Zeit nur zurück gelaufen. Zurück in die Vergangenheit, um ein Leben zu erzählen, das nicht mehr existiert. So konnten alle nachfolgenden ...
Es beginnt sehr spannend. Doch anstatt voranzugehen, wurde die meiste Zeit nur zurück gelaufen. Zurück in die Vergangenheit, um ein Leben zu erzählen, das nicht mehr existiert. So konnten alle nachfolgenden Kapitel dem ersten Teil nicht gerecht werden.
Ich mochte die verschiedenen Perspektiven, insbesondere von André und Celestrial. Ich mochte den Schreibstil der Autorin und wie lebhaft sie die Gedanken der Charaktere beschrieben hat. Ich mochte den Briefwechsel zwischen Celestrial und Roy, in dem sich Stück für Stück zeigt, was 5 Jahre Trennung mit einer Beziehung machen. Eine reale, traurige, unkitschige Beziehung.
Größter Kritikpunkt für mich: das altmodische Wertesystem und emotionale Manipulation von Roy. Bei Fantasy oder historischen Romanen liegt eine altmodische Sichtweise einer ebenfalls rückständigen Gesellschaft zugrunde, daher bin ich dort nicht empfindlich, wenn Frauen in einseitige Rollenbilder gedrängt werden. Aber dieser Roman spielt im Hier und Jetzt. Daher gibt es für mich keinen Grund für dieses Verhalten. Es vermittelt nur Botschaften, die ich nicht unterstütze und die mich verletzen.
Bei einer Szene am Ende habe ich das Buch deshalb auch zeitweise abgebrochen.
SPOILER:
Hier hat Roy versucht, Celestrial zum Sex zu drängen, obwohl sie sich ganz offensichtlich unwohl gefühlt hat. Noch dazu meinte er, dass er sich auch „einfach nehmen könnte, was ihm zustehe“.
In jedem Fall veranschaulicht der Roman, was ein von Rassismus geprägtes Rechtssystem Menschen antut und wie es Leben zerstört, Was wäre wohl gewesen, wenn Roy nicht schwarz und zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen wäre?