Vom Bauernbub zum Architekten der europäischen Währung
„Mister Euro“ zieht zu seinem 80. Geburtstag Bilanz – interessant und lesenwert
Bayern – Deutschland – Europa und die Welt Das sind die großen Überschriften in diesem Buch, unter denen Theo Waigel v.a. ...
„Mister Euro“ zieht zu seinem 80. Geburtstag Bilanz – interessant und lesenwert
Bayern – Deutschland – Europa und die Welt Das sind die großen Überschriften in diesem Buch, unter denen Theo Waigel v.a. seine politische Geschichte erzählt. Von seinem privaten Leben teilt er nur wenig mit. Das war für mich auch völlig in Ordnung so.
Die ersten Erfahrungen in der Politik sammelte Theo Waigel in der Jungen Union der CSU. Sein Weg führte ihn dann über Posten in der Landes- und Bundespolitik bis zu seinem Lebenswerk, der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung.
1989 wurde er unter Helmut Kohl Finanzminister, im selben Jahr öffnete sich die innerdeutsche Grenze und die Wiedervereinigung war möglich. Es waren sehr turbulente Zeiten und große Herausforderungen.
Herr Waigel erzählt auch einige unterhaltsame Anekdoten, wie z.B. die Flüge mit Franz Josef Strauß. Der bayerische Ministerpräsident ist leidenschaftlicher Flieger gewesen und oft bei seinen Dienstreisen selber als Pilot im Cockpit gesessen.
Mit den politischen Weggefährten scheint Herr Waigel größtenteils im Reinen zu sein. Es gibt wohl eine Ausnahme. Edmund Stoiber. Ihm trägt er einiges nach und das zeigt sich auch im Buch.
Herr Waigel hat ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein und an manchen Stellen im Buch könnte man ihm auch eine Überheblichkeit unterstellen, weil er sich öfters „allwissend“ darstellt.
Drei bekannten Politikern hat er eigene Kapitel gewidmet. Franz Josef Strauß, Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble. Diese Kapitel fand ich ausgesprochen interessant.
Zum Abschluss des Buches macht er sich Gedanken über die Zukunft der CSU. Ob er mit seinen Empfehlungen richtig liegt, wird die Geschichte zeigen.
Ich fand dieses Buch sehr interessant, weil es hauptsächlich um Politikgeschichte der jüngeren Vergangenheit geht und Herr Waigel mich an viele politische Persönlichkeiten erinnert hat. Einige aktuelle Entwicklungen kann ich jetzt auch unter einem anderen Blickwinkel betrachten.