Liebeserklärung an die Highlands
Wer schon einmal Schottland im September besucht hat wird mir zustimmen. Das Heidekraut blüht üppig, die Sonne steht tief und Nebelschwaden überziehen die Glens in den schottischen Highlands. Es ist eine ...
Wer schon einmal Schottland im September besucht hat wird mir zustimmen. Das Heidekraut blüht üppig, die Sonne steht tief und Nebelschwaden überziehen die Glens in den schottischen Highlands. Es ist eine melancholische Stimmung, die sich über diesen Landstrich hoch im Norden des Vereinigten Königreichs legt und den nahenden Herbst ankündigt.
Für diejenigen, die Schottland lieben, ist Theresa Baumgärtners „Tweed Time“ mit Sicherheit ein Buch, das Erinnerungen und Emotionen weckt. Und wer noch nicht dort war, wird mit Sicherheit den Wunsch verspüren, die Highlands mit eigenen Augen zu sehen, speziell dann, wenn er/sie die stimmungsvollen Fotografien betrachtet, die die Textteile passen ergänzen.
Das Buch als Kochbuch zu bezeichnen, wäre definitiv zu kurz gesprungen, bietet es doch wesentlich mehr als nur Rezepte. Es ist eine atmosphärische Mischung aus Reiseberichten, Rezepten, DIY-Anleitungen und nicht zuletzt einer informativen Vorstellung des titelgebenden Stoffes, aus dem die Träume sind, aber vor allem ist es eine Liebeserklärung an die Highlands.
Die Rezepte sind auch mit wenig Erfahrung problemlos nachzukochen, die einzelnen Komponenten überall erhältlich. Aber ein Wermutstropfen trübt den guten Eindruck, denn leider orientieren sie sich nicht unmittelbar an den schottischen Klassikern, sondern überwiegend an den Zutaten, die im Herbst verfügbar sind. Das ist in Ordnung, aber wenn man unter anderem schon die Zubereitung von Focaccia, Feigenconfit und Crepes Suzette erklärt, hätte meiner Meinung nach auch ein Rezept für ein schottisches Lamb Stew und/oder das traditionelle Cranachan einen Platz verdient.