Die Geschichte der Burg Campen

Auf dem Sockel eines steinernen Tisches im Garten der ehemaligen Burg Campen, der angeblich früher einmal ein Gerichtstisch gewesen sein soll, befindet sich die Aufschrift "MULTA TULI" (Ich habe viel getragen).
Diese Inschrift könnte durchaus auch sinnbildlich für die gesamte Burganlage im ihrer über 1000-jährigen Geschichte stehen.
Das vorliegende Buch ist der Versuch, möglichst umfassend die vorliegenden Quellen zu dieser Geschichte zusammenzufassen. Dabei wird u. a. folgenden Fragen nachgegangen:
Wie sah das Gebäude jeweils aus? Warum wurde es verändert?
Welche Gründe führten zum Besitzerwechsel?
Um wiederum diese Fragen zu beantworten, müssen u. a. die verschiedenen Funktionen einer Burg/ eines Schlosses/ eines Amtssitzes/einer Domäne erläutert und die politische und historische Situation zur jeweiligen Zeit untersucht, die gesellschaftlichen Zustände dargestellt, die wirtschaftlichen Faktoren berücksichtigt sowie auch die kulturellen Aspekte betrachtet werden.
Die Pest, die Geisteskrankheit eines Herzogs, die Ausrichtung von gefundenen Armbrustbolzen oder die Verstümmelung von Bauern durch Raubritter spielen dabei genauso eine Rolle wie der drohende Zusammenbruch verfaulender Balken, der Speiseplan einer herzoglichen Feier, die Ausbildung der Jugend durch die Nationalsozialisten oder die Flucht eines Kinderheims.
Über tausend Jahre hinweg bekommt man dabei einen kleinen, schlaglichtartigen Überblick über die Region von Flechtorf bzw. bestimmten Bezirken des Braunschweiger Landes, manifestiert im Wandel eines Bauwerks.