Thomas Melle, der zuletzt durch ein Buch über die Beastie Boys aufgefallen war, hat mit Das leichte Leben wieder einen mächtigen Roman vorgelegt.
Es ist ein Buch über ein Paar, dass versucht, dem langweiligen ...
Thomas Melle, der zuletzt durch ein Buch über die Beastie Boys aufgefallen war, hat mit Das leichte Leben wieder einen mächtigen Roman vorgelegt.
Es ist ein Buch über ein Paar, dass versucht, dem langweiligen Ehealltag zu entgehen. Kathrin und Jan. er ein Journalist, der zum Boulevard tangiert, sie eine einst ambitionierte Schriftstellerin, die jetzt Aushilfslehrerin ist. Ihre Lebensläufe sind nicht so geworden, wie einst gedacht.
Und dann gibt es noch den jungen Keanu, Freund der Tochter.
Es ist ein provokantes Buch geworden. Nicht unbedingt ein Vergnügen den Eskapaden der Beteiligten zu folgen. Beim ersten Lesegang war ich teilweise abgestoßen. Erst beim zweiten lesen merkte ich, wie gut Thomas Melle die Handlung komponiert hat.
Es werden einige gesellschaftsrelevante heiße Themen angepackt, z.B. auch lange zurückliegender Missbrauch von Jungen in einem Internat.
Melles Schreibe hat Niveau. So einige Passagen haben große Visualität und sind gut in Szene gesetzt. Auch das Ende ist in aller Konsequenz gut gelungen. Was den Roman außerdem in hohem Maße ausmacht, ist seine Energie.