Cover-Bild Trennt euch!
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 29.08.2018
  • ISBN: 9783257244274
Thomas Meyer

Trennt euch!

Ein Essay über inkompatible Beziehungen und deren wohlverdientes Ende
Üblicherweise empfehlen Beziehungsratgeber zu kämpfen und durchzuhalten. Die allermeisten Paare aber, so Thomas Meyers provokante These, sind unglücklich – und sollten sich trennen. Denn das Leben ist zu kurz, um unnötig zu leiden. Meyer beschreibt mit analytischer Schärfe und großer Empathie alle Phasen des Schlussmachens (die quälende Zeit davor, die Trennung selbst sowie die Zeit danach) und macht Mut zum achtsamen Umgang mit sich selbst.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2019

Gewagter Ratgeber

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"Trennt euch. Ein Essay über inkompatible Beziehungen und deren wohlverdientes Ende" ist ein Ratgeber von Thomas Meyer, welcher im Sommer 2018 im Diogenes-Verlag veröffentlicht wurde. Darin schildert der ...

"Trennt euch. Ein Essay über inkompatible Beziehungen und deren wohlverdientes Ende" ist ein Ratgeber von Thomas Meyer, welcher im Sommer 2018 im Diogenes-Verlag veröffentlicht wurde. Darin schildert der Autor, weswegen er es für nicht richtig hält an unglücklichen Partnerschaften festzuhalten und weshalb eine Trennung viel schneller vollzogen werden sollte.

Es handelt sich in diesem Fall um keinen typischen Beziehungsratgeber. Viel mehr ist Trennt euch! eine Hilfestellung zur Trennung für all diejenigen, welche sich in einer unglücklichen Beziehung wähnen. Thomas Meyer beschönigt nichts. Auf direkte, schonungslose Weise beschreibt er, welche Chancen das Beenden der Beziehung für einen selbst biete. Er rät nicht zum Kämpfen, zum Durchhalten oder zu einer Paartherapie. Viel mehr versucht er dem Leser zu verdeutlichen, dass eine Trennung unvermeidbar sei, dass Liebe keinen Kampf dulde und sie allein nicht ausreiche um glücklich und zufrieden zu sein.

Das Leben sei sehr kurz und bestehe darin Freude zu empfinden und sie zu teilen, so Meyer. Der Sinn einer Beziehung würde darin bestehen, einander gut zu tun und sich in der gemeinsamen Entwicklung zu unterstützen. Eine Beziehung die traurig mache und klein halte, müsse beendet werden, weil das Leben zu kurz sei, als dass man es ohne Lachen verbringen sollte. Das sind die Worte in der Einleitung des Buches. Klar, sachlich und konsequent.

„Die allermeisten Paare sind unglücklich und sollten sich trennen“. Mit dieser gewagten These provoziert Meyer, macht aber sogleich auf ein gesellschaftlich relevantes Thema aufmerksam. In seinem Essay behandelt er die Phasen des Schlussmachens und verdeutlicht die Wichtigkeit der Selbstachtung. Letzteres dient einem guten Ratgeber und somit seinen Lesern. Viel zu oft würden Menschen sich in einer Beziehung dem anderen so sehr hingeben, dass sie sich selbst vernachlässigen, sodass häufig beide leiden würden. Es gibt deshalb zentrale Aspekte, die in jeder Partnerschaft nahezu übereinstimmen sollten.

Thomas Meyer nennt in seinem Buch wichtige Gesichtspunkte für das Gelingen einer Vereinigung. In diesen sollten sich beide Partner zumindest annähernd ähneln, damit eine glückliche Beziehung gelingen kann. Die zentralen Aspekte sind: Humor, Intelligenz, Wertvorstellungen, Lebensumstände- und ziele, persönliche Reife, Sexualität und Beziehungsmotiv.

Zwei Menschen, die eine Beziehung führen aber nicht zusammen gehören. Meyer nennt sie die Nichtpassenden, die Unähnlichen, die Inkompatiblen. Zu verschieden seien sie, zu sehr darauf bedacht, den anderen von der eigenen Ansicht überzeugen zu müssen und auf der Suche nach seelischer Verbundenheit, die am Ende ausbleiben und es deshalb nicht passen würde.

Eine sehr interessante Betrachtungsweise, die durchaus zum Nachdenken anregt, sich selbst hinterfragen lässt und auch lange nach dem Lesen im Kopf bleibt. Bezogen auf die Selbstachtsamkeit nennt der Autor gute und wichtige Ansätze, mit denen ich mich gut identifizieren kann. Dennoch sind mir die Aussagen zum Beenden einer Partnerschaft zu allgemeingültig. Menschen sind individuell und somit auch ihre Beziehungen. Die Umstände und die Qualität der Partnerschaft selbst spielen eine entscheidende Rolle und nicht immer halte ich kämpfen für ausweglos. Die scharfe Polemik Meyers ist sicher gewollt, ist aus meiner Sicht aber nicht unbedingt zielführend.