Cover-Bild Aspekte der Ortsgeschichte 2
Band 12 der Reihe "Die Geschichte der Wedemark von 1930 bis 1950"
10,60
inkl. MwSt
  • Verlag: ecrivir-die textmacher
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 01.12.2020
  • ISBN: 9783938769324
Timo Boje, Julian Pelser, Tim Puckhaber, Petra Mensing, Eckhard Martens

Aspekte der Ortsgeschichte 2

Nachkriegszeit - Postsendungen - Reichsarbeitsdienstlager
Bei der zwölften Publikation aus der Reihe „Die Geschichte der Wedemark von 1930 bis 1950“ handelt es sich um einen Sammelband mit Beiträgen zu unterschiedlichen Themen.
Für den Abschnitt „Die Nachkriegszeit in der Wedemark im überregionalen Kontext“ sind drei Autoren verantwortlich: Timo Boje, Julian Pelser und Tim Puckhaber. Sie studieren am Historischen Seminar der Leibniz Universität in Hannover und legen einen Text vor, der dort im Rahmen eines „Praxismoduls“ erarbeitet wurde. Inhaltlich geht es um Ereignisse in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges und in der ersten Phase der Besatzungszeit. Eine studentische Arbeit darf sich aber nicht chronikhaft auf die Schilderung der Geschehnisse in einer Gemeinde beschränken. Im Rahmen der wissenschaftlichen Ausbildung ist es ein Ziel, den Einzelfall in übergeordnete Zusammenhänge einzuordnen, möglichst vergleichend zu arbeiten und die eigenen Forschungen zu reflektieren. Daher geht es im Text nicht nur um die Wedemark.
Für den zweiten Beitrag zeichnet Petra Mensing verantwortlich, deren lesenswerte Publikation „Seid alle herzlich gegrüßt, Eure Minnie“ seit 2018 viele Bibliotheken der Wedemark bereichert. Auch im vorliegenden Band greift die Autorin auf den familiären Bestand des Briefwechsels, auf die intensive Kommunikation ihrer Großeltern mit der in den USA lebenden Schwester des Großvaters, Minna Johanne Faltin, genannt Minnie, zurück. Dabei geht es konkret um Hilfeleistungen aus Übersee, die in Form prallgefüllter Pakete in Bissendorf eintrafen. Diese privaten Postsendungen, insbesondere aber auch die „Care-Pakete“ konnten sogar lebenswichtig sein, wie Petra Mensing in einem einführenden Abschnitt erläutert. Ein „Blick“ in die Pakete zeigt uns dann im Detail, welche Geschenke 1946/48 Familie Alschner aus New York erreichten und was manche Gabe auslöste.
Eckhard Martens ist mit einer Ausarbeitung vertreten, die über das Reichsarbeitsdienstlager zwischen Negenborn und Resse, das seit 1932 bestand und auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch als Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene diente, informiert. Es besteht zwar weiterhin Forschungsbedarf und hoffentlich können noch einschlägige Quellen ermittelt werden. Dennoch liefert Eckhard Martens einen ersten populärwissenschaftlichen Überblick, der lokale Aspekte und den Alltag in den Reichsarbeitsdienstlagern beschreibt, aber auch Informationen zur allgemeinen Geschichte des Reichsarbeitsdienstes präsentiert.

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