Cover-Bild Nach dem Wochenende bin ich erst mal #krank
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Sachbücher / Nachschlagewerke
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 01.12.2016
  • ISBN: 9783492309837
Tin Fischer, Ole Häntzschel, David Goldwich

Nach dem Wochenende bin ich erst mal #krank

Was Instagram über uns verrät
Was essen wir? Wie leben wir? Wen lieben wir? Analysiert man die Milliarden Fotos, die auf Instagram gespeichert sind, bekommt man Antworten auf große und kleine Fragen des Lebens. Journalist Tin Fischer und Informatiker David Goldwich haben etliche Gigabyte Fotodaten untersucht und herausgefunden, welche Haustiere am beliebtesten sind, wann welche alkoholischen Getränke konsumiert werden und welche Körperregionen am besten ankommen. Die Ergebnisse werden in Grafiken verpackt und bieten spannende Einblicke in die Lebenswirklichkeit junger Menschen, bei denen die Foto-App mittlerweile beliebter ist als Facebook.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2017

Ziemlich #cool das Teil, allerdings ohne wissenschaftlichen Anspruch ;)

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Die drei fleißigen Co-Autoren Tin Fischer , David Goldwich und Ole Häntzschel haben unzählige Fotos und die zugehörigen Hashtags der Social-Media- Plattform Instagram ausgewertet um Trends zu analysieren ...

Die drei fleißigen Co-Autoren Tin Fischer , David Goldwich und Ole Häntzschel haben unzählige Fotos und die zugehörigen Hashtags der Social-Media- Plattform Instagram ausgewertet um Trends zu analysieren und uns endlich Antwort auf die wichtigsten Fragen zu geben: Welchen Körperteil fotografieren wir am häufigsten? Womit gewinnt man die meisten “Likes”? Stimmt es, dass montags mehr Menschen krank sind als an anderen Tagen? Und wann genau ist eigentlich die “Lebkuchenwende”?

Gestaltung:

Das Buch enthält wenig Text, dafür viele Bilder und hat somit das Potenzial sowohl Bücherliebhaber als auch nicht- (oder wenig-) lesende Instagram-Fans anzusprechen. Cover sowie Buchseiten sind vollständig schwarz, die Grafiken und Statistiken sind in leuchtenden Neonfarben dargestellt. Das sieht edel aus und gleichzeitig ziemlich cool und modern. Die einzelnen Grafiken sind kreative Eyecatcher und übersichtlich gestaltet. Häufig geben z.B. die Größenverhältnisse der Bilder Aufschluss über die Häufigkeit der analysierten Hashtags oder Likes. Einziges Manko: Die mattschwarzen Seiten ziehen Fingerabdrücke und Schmierflecke magisch an. Trotz sauberer Finger (nicht frisch gewaschen, aber alltags-sauber) sind direkt Flecken zu sehen, die mit der Zeit zwar ein wenig verblassen, aber nicht vollständig verschwinden. Da empfehlen sich tatsächlich Handschuhe bzw. extreme Vorsicht, insbesondere wenn man vor hat das Buch zu verschenken.


Meinung zum Inhalt:

Bilder schauen, statt lesen…

....und zwischendurch ist das ja mal ganz unterhaltsam. Obwohl ich Instagram schon seit einiger Zeit nicht mehr nutze, finde ich das Buch überraschend interessant und sogar informativ. Die analysierten Daten wurden meiner Meinung nach gut ausgewählt, so dass die Themen interessant bleiben. Häufig werden auch Zusammenhänge zwischen ähnlichen Inhalten bildhaft dargestellt.
So erhält man beispielsweise Einblick in die Geschichte der Selfiekultur, erfährt welche Bücher am meisten gelesen (oder zumindest fotografiert) wurden aber auch, welche Hashtags nicht gerne gesehen sind und sogar von Instagram gesperrt werden. Auch der allseits beliebte foodporn und unsere geliebten Haustiere sind natürlich mit von der Partie.
Dabei erklären die Autoren in einem kurzen Text über ihre Methodik, dass es sich ganz klar nicht um eine wissenschaftliche Arbeit sondern ein Kunstwerk handelt. Für den optischen Anspruch ist das ganz klar gelungen.
Schade finde ich trotzdem, dass nicht ersichtlich ist, woher genau die Daten eigentlich kommen; Beispielsweise scheint es so, als seien nur Beiträge aus Deutschland oder Hashtags in Deutscher Sprache ausgewertet worden, allerdings taucht an einer Stelle eine köstliche und offensichtlich internationale Pizza-Statistik auf, an einer anderen Stelle wird der Hashtag music auf Englisch einbezogen. Als ehemaliger Instagram-User weiß ich, dass viele deutsche Instagramer auch englische Kommentare und Hashtags nutzen um ein breiteres Publikum anzusprechen. Fallen die dann aus der Statistik?
Auch ist nicht eindeutig geklärt in welchem Zeitraum die Daten erhoben wurden. “Ein Jahr lang” heißt es in der Einleitung und das Jahr 2013 wird genannt. Häufig sind den einzelnen Grafiken aber detaillierte Zeitangaben beigefügt, auch von 2014 und ‘15. Das verwirrt, da offenbar nicht das gesamte Buch den gleichen Zeitraum repräsentiert. Unter dem Gesichtspunkt, dass es sich um ein “Kunstwerk” handelt kann man das wohl so durchgehen lassen, aber sonderlich aussagekräftig sind die Auswertungen dadurch nicht mehr, insbesondere da bei einem tagesaktuellen Medium wie Instagram Trends schnell zum“alten Hut” werden.
Trotz der kleinen Kritikpunkte hat mir das “Lesen” viel Spaß gemacht und ich kann das Buch weiter empfehlen.