Cover-Bild Vertrag(en) oder Vertrauen – Wie gelingt deutsch-chinesische Wissenschaftszusammenarbeit?
Band 27 der Reihe "Schriftenreihe Communicatio"
99,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Kovac, Dr. Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziologie und Anthropologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 298
  • Ersterscheinung: 10.2020
  • ISBN: 9783339117786
Tina Paul

Vertrag(en) oder Vertrauen – Wie gelingt deutsch-chinesische Wissenschaftszusammenarbeit?

Hohe Erwartungen ruhen auf der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung. China ist dabei aus deutscher bzw. europäischer Sicht ein begehrter Partner und argwöhnisch beäugter „Systemkonkurrent“ gleichermaßen. Entsprechend aktiv verhandeln politische und gesellschaftliche Debatten das „richtige“ Maß zwischen Abgrenzung und Annäherung. Die Untersuchung widmet sich damit einem hochaktuellen Thema, zu dem bislang kaum empirische Forschung existiert. Untersucht wird die Praxis deutsch-chinesischer Wissenschaftskooperationen, insbesondere aus Sicht der beteiligten Forscherinnen und Forscher. Im Kern befasst sie sich sowohl mit Fragen nach der Zusammenarbeit von Forschenden in interkulturellen Kontexten als auch mit der Konstitution und dem Status von (wissenschaftlichem) Wissen in modernen Gesellschaften. Die Autorin zeigt in ihrer Grounded Theory-Studie, dass wissenschaftliche Zusammenarbeit weniger eine Frage der Organisation und Koordination, sondern vielmehr eine Sache des Vertrauens ist. Die Existenz von Vertrauen unterscheidet und erklärt nicht nur, wie deutsche und chinesische Forschende ihre Kooperation wahrnehmen und gestalten, sondern auch, welche Bedeutung sie ihrer gemeinsamen Arbeit an und mit wissenschaftlichem Wissen beimessen. Vertrauen ermöglicht den Beteiligten einen (produktiven) Umgang mit den Unsicherheiten, die Zusammenarbeit generell, deutsch-chinesische Kooperation jedoch in besonderem Maße prägen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die enorme Bedeutung von Vertrauen bislang von den politisch-institutionellen Akteuren verkannt oder zumindest unterschätzt wird, und dass die gegenwärtigen Governance-Instrumente – deren Fokus auf der Vernetzung möglichst vieler Akteure liegt – augenscheinlich nicht zu dem passen, wie Kooperation im Feld der Wissenschaft praktisch umgesetzt wird.

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