Cover-Bild Der Kies muss weg
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12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Eugen Ulmer
  • Genre: Ratgeber / Natur
  • Seitenzahl: 96
  • Ersterscheinung: 05.03.2020
  • ISBN: 9783818610456
Tjards Wendebourg

Der Kies muss weg

Gegen die Verschotterung unserer Vorgärten
Gehören Sie zu den Schottergartenhassern oder umrahmen Granitstelen eine ordentlich graue Schotterfläche in Ihrem Garten? Egal welcher Spezies Sie sich zugehörig fühlen, dieses Buch hinterfragt humorvoll, aber auch kritisch, wie es zur Ausbreitung von Schottergärten in deutschen Vorgärten kommen konnte, welche Vor- (nein, die gibt es eigentlich nicht) und Nachteile diese mit sich bringen und wie wir alle in Zeiten von Klimawandel und Insektensterben doch wieder für mehr Grün statt grau in unseren Gärten sorgen können.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2020

Die Dosis macht das Gift

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Steingärten, wer kennt sie nicht? Diese scheinbar ästhetischen und immer top geordneten Steinflächen, in denen sich Spinnen und Asseln, aber sicher keine Bienen und Schmetterlinge tummeln. Schottervorgärten ...

Steingärten, wer kennt sie nicht? Diese scheinbar ästhetischen und immer top geordneten Steinflächen, in denen sich Spinnen und Asseln, aber sicher keine Bienen und Schmetterlinge tummeln. Schottervorgärten scheinen landauf, landab aus dem Boden zu schießen. Mir als Landkind hat das optisch noch nie gefallen, in den Hitzesommern konnte man selbst im Dunkeln schon spüren, sobald ein solcher Vorgarten in der Nähe war und das solche Gärten alles andere als pflegeleicht sind, sollte jeder nach ein paar Jahren merken. Doch sagt man was, wird man schnell mal abgetan und man ist eben nicht trendy, wenn man selbst nichts davon hält. Und was ist denn wichtiger, als das zu tun was alle machen? Schließlich ist Schotter ein Statussymbol…

In diesem Büchlein wird informativ vermittelt, was an den Gärten wenig vorteilhaft ist, wie man argumentieren kann gegen die Steinwüsten und welchen finanziellen und pflegerischen Aufwand sie tatsächlich darstellen, lässt man nicht einfach alles verkommen. Dieses „Verkommen“ kommt von ganz allein, denn Samen finden ihren Weg (selbst ohne Nachbarn mit Seedbombs) und in den Hohlräumen zwischen den Steinen finden manche Arten nach einiger Zeit beste Bedingungen vor. Nicht zu vergessen Algen und Flechten, die mit den Jahren den einst schönen weißen Kiesel (Achtung, Sonnenbrille nicht vergessen!) in fleckige Steine verwandeln.

Durch diese Schottergärten sind leider auch die ökologisch unbedenklichen und hübschen Kiesgärten bei manchen in Verruf geraten, doch wie der Autor deutlich macht – die Steine sind an sich nicht das Problem, denn die Dosis macht das Gift.

Es gibt eine gelungene, fachlich fundierte Argumentationshilfe mit zehn Punkten gegen Steinwüsten, zahlreiche Tipps für einen wirklich pflegeleichten und hübschen Garten, der auch Flora und Fauna, dem Klima sowie letztlich auch dem Menschen als ansprechender, freundlicher Rückzugsort dient.

Der Schreibstil ist ansprechend, flüssig und leicht verständlich. Gefallen haben mir auch die weiteren Infos mittels QR-Code, sowie das eindrückliche Bildmaterial. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger funktioniert das Buch erwartungsgemäß nicht, aber der Autor trifft dabei einen eher humorvollen Ton und wird nur wirklich kritisch, wo es auch höchste Eisenbahn ist.
Vielleicht würde sich mancher nach der Lektüre zweimal überlegen, ob er auf den Steinwüsten-Zug aufspringt und daher empfehle ich das Buch uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Von der Verschotterung unserer Gärten zu naturnahen aber auch pflegeleichten Oasen

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Wir kennen sie vermutlich mittlerweile fast alle: die verschotterten Vorgärten und die vertikalen Schotter-Hecken. Der Autor Tjards Wendebourg zeigt in seinem Buch "Der Kies muss weg" nicht nur die Komplikationen ...

Wir kennen sie vermutlich mittlerweile fast alle: die verschotterten Vorgärten und die vertikalen Schotter-Hecken. Der Autor Tjards Wendebourg zeigt in seinem Buch "Der Kies muss weg" nicht nur die Komplikationen auf, die diese Verschotterung für die Natur und Umwelt mit sich bringt, sondern warnt auch davor, dass wir für dieses moderne Bild eines vermeintlich gepflegten Vorgartens für unsere Nachbarn die Klimaerwärmung nur noch weiter fördern und unsere Jugend um die Kenntnisse über Pflanzen berauben.

Das Buch beleuchtet allerdings nicht nur die negativen Seiten der Verschotterung. Der Autor zeigt klug und humorvoll auf, woher dieser Trend überhaupt stammt und warum Menschen ihren Vorgarten auf diese Weise "verschönern". Er legt außerdem dar, wie man aus diesen grauen Schotterwüsten einen schönen, pflegeleichten Garten neu gestaltet und liefert die entsprechenden Tipps.

Mir ist außerdem sehr positiv aufgefallen, dass der Autor nicht partout gegen Steine im Garten ist – im Gegenteil. Der Autor bringt viele Beispiele dafür, wo wir Steine in der Natur finden und wie und wann das in unseren Gärten Sinn macht. Jetzt wünschte ich mir natürlich, dass ich auch einen Garten habe, um manche der Tipps direkt umzusetzen. Aber ich muss trotzdem nicht tatenlos bleiben: Hinten im Buch gibt es eine Karte zur Aufklärung gegen die Verschotterung. So kann ich mich zumindest darum kümmern, weitere Menschen zu informieren, und selbst etwas gegen die Verschotterung zu unternehmen.

Das Buch ist wirklich toll, es liest sich sehr gut, enthält viele sinnvolle Informationen, die auch nicht einseitig wirken und ist überdies noch sehr gut gestaltet und enthält viele Bilder. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung nicht nur für Gartenbesitzer, sondern auch alle diejenigen, die sich für den Erhalt/die Pflege einer belebten Natur interessieren!

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