Band 102
der Reihe "Film - Medium - Diskurs"
44,80
€
inkl. MwSt
- Verlag: Königshausen u. Neumann
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 248
- Ersterscheinung: 08.2019
- ISBN: 9783826067167
Kritik der Oberfläche
Das Totalitäre bei und im Sprechen über Christian Kracht
Sowohl das Werk als auch der Autor Christian Kracht selbst scheinen immer wieder ein Unbehagen und Irritation auszulösen. Immer wieder gibt es deshalb Versuche, Kracht einzuordnen und somit das Irritationsmoment zu beseitigen. So wurde er unter anderem als Popliterat, Schnösel, Dandy, hoher Priester der Ironie, als Sozialist oder als Sympathisant rechten Gedankenguts bezeichnet. Aber bisher schlug noch jede dieser Kategorisierungen fehl. Statt Autor und Werk offenzulegen, wurden vielmehr die Positionen der Literaturkritik offengelegt und vorgeführt.
Tobias Unterhuber legt in seinem Buch anhand der Verhandlung totalitärer Weltentwürfe im Werk Krachts und dem damit einhergehenden Vorwurf des Totalitarismus von Seiten der Literaturkritik dar, dass dieses Spiel mit der Literaturkritik zu den bestimmenden Verfahren Krachts zählt, der sich in seinem Werk sowie in seiner Selbstinszenierung durch Formen des Ambivalenten jeder eindeutigen Lesart, jeder eindeutigen Zuschreibung entzieht. Durch dieses Sich-Entziehen wird die Machtposition der Kritik selbst in den Blick genommen und eine Kritik der Kritik möglich. Unterhuber entwirft hierfür das kulturtheoretische Konzept einer Kritik der Oberfläche, dessen Anwendung sich nicht nur auf Kracht beschränkt, sondern weit darüber hinausweist.
Tobias Unterhuber legt in seinem Buch anhand der Verhandlung totalitärer Weltentwürfe im Werk Krachts und dem damit einhergehenden Vorwurf des Totalitarismus von Seiten der Literaturkritik dar, dass dieses Spiel mit der Literaturkritik zu den bestimmenden Verfahren Krachts zählt, der sich in seinem Werk sowie in seiner Selbstinszenierung durch Formen des Ambivalenten jeder eindeutigen Lesart, jeder eindeutigen Zuschreibung entzieht. Durch dieses Sich-Entziehen wird die Machtposition der Kritik selbst in den Blick genommen und eine Kritik der Kritik möglich. Unterhuber entwirft hierfür das kulturtheoretische Konzept einer Kritik der Oberfläche, dessen Anwendung sich nicht nur auf Kracht beschränkt, sondern weit darüber hinausweist.
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