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inkl. MwSt
- Verlag: Velbrück
- Themenbereich: Philosophie und Religion
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 750
- Ersterscheinung: 02.2018
- ISBN: 9783958321359
Leben und Macht
Eine radikale Kritik am Naturalismus nach Michel Foucault und Georges Canguilhem
Das Biologische ist, Lévinas zufolge, zum »Herzen des geistigen Lebens« geworden. Davon zeugt sowohl die zunehmende Bedeutung der Biowissenschaften als auch die Verbreitung biologistischer Menschenbilder. Doch liegt der moderne Biologismus mehr noch in einem subtilen Naturalismus, der nicht einfach Geist auf Natur reduziert, sondern in einem naturalistischen Verständnis des Geistes selbst besteht.
Einen theoretischen Anschluss für eine Genealogie der heutigen Herrschaft des bloßen Lebens sucht das vorliegende Buch in den Werken von Michel Foucault und Georges Canguilhem. Dabei wird eine doppelte Strategie verfolgt: Der Begriff des Wahnsinns wird zum einen ins Zentrum von Foucaults Werk gerückt und zum anderen in den Begriff eines unendlichen Lebens überführt. Foucaults Philosophie wird so nicht länger einem Theoriestrang zugeordnet, der von Spinoza bis zu Nietzsche reicht, sondern gehört nunmehr einer von letzterem und Hegel gebildeten Konstellation an. Dadurch eröffnet sich eine kritische Perspektive auf das, was Jean Hyppolite als den die bürgerliche Welt kennzeichnenden Zusammenhang von anthropologischem Reduktionismus, modernem Instrumentalismus und dem Vergessen des spekulativen Charakters der Erfahrung erkannt hat.
Die Verteidigung eines spekulativen Lebensbegriffs im Anschluss an Georges Canguilhem und die gleichzeitige Wiederaufnahme von Auguste Comtes Gedanken einer Bio- und Soziokratie ermöglichen es darüber hinaus, die von Foucault denunzierte technokratische Verflechtung von Biologie und Politik nicht nur den modernen Wissenschaften, die meinen, den Menschen restlos verobjektivieren zu können, sondern auch dem dominierenden nachmetaphysischen Strang der modernen Philosophie entgegenzuhalten. Denn weder eine Philosophie der Praxis noch eine Philosophie der Gesellschaft vermag es, die den Menschen kennzeichnende Spannung zwischen Natur und Freiheit aufzulösen.
Einen theoretischen Anschluss für eine Genealogie der heutigen Herrschaft des bloßen Lebens sucht das vorliegende Buch in den Werken von Michel Foucault und Georges Canguilhem. Dabei wird eine doppelte Strategie verfolgt: Der Begriff des Wahnsinns wird zum einen ins Zentrum von Foucaults Werk gerückt und zum anderen in den Begriff eines unendlichen Lebens überführt. Foucaults Philosophie wird so nicht länger einem Theoriestrang zugeordnet, der von Spinoza bis zu Nietzsche reicht, sondern gehört nunmehr einer von letzterem und Hegel gebildeten Konstellation an. Dadurch eröffnet sich eine kritische Perspektive auf das, was Jean Hyppolite als den die bürgerliche Welt kennzeichnenden Zusammenhang von anthropologischem Reduktionismus, modernem Instrumentalismus und dem Vergessen des spekulativen Charakters der Erfahrung erkannt hat.
Die Verteidigung eines spekulativen Lebensbegriffs im Anschluss an Georges Canguilhem und die gleichzeitige Wiederaufnahme von Auguste Comtes Gedanken einer Bio- und Soziokratie ermöglichen es darüber hinaus, die von Foucault denunzierte technokratische Verflechtung von Biologie und Politik nicht nur den modernen Wissenschaften, die meinen, den Menschen restlos verobjektivieren zu können, sondern auch dem dominierenden nachmetaphysischen Strang der modernen Philosophie entgegenzuhalten. Denn weder eine Philosophie der Praxis noch eine Philosophie der Gesellschaft vermag es, die den Menschen kennzeichnende Spannung zwischen Natur und Freiheit aufzulösen.
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