Viel los im Mittsommer
Ulrich Woelk zeigt in seinem neuen Roman „Mittsommertage“ realistisch auf, wie schnell die Protagonistin, eine Philosophin, die frisch in den Ethikrat einberufen und sich damit auf Erfolgskurs befindend, ...
Ulrich Woelk zeigt in seinem neuen Roman „Mittsommertage“ realistisch auf, wie schnell die Protagonistin, eine Philosophin, die frisch in den Ethikrat einberufen und sich damit auf Erfolgskurs befindend, von Ihrer Vergangenheit eingeholt wird und ihr Leben aus den Fugen gerät, sogar komplett verändert, und dies innerhalb einer Woche. Dazu verschwört sich auch ansonsten auf einmal alles gegen sie, angefangen mit einem Hundebiss und die Ehe gerät auch in Schieflage. Sehr schön und auch hochaktuell werden Themen wie die Coronapandemie incl. der ganzen nachfolgenden Themen wie Digitalisierung, Homeoffice und auch brandaktuell die Ukraine Krise behandelt. Also wirklich ein interessanter Roman. Für mich persönlich liefert der Autor allerdings sehr sehr viele, wenn auch ebenfalls interessante, Nebenschauplätze und bedient sich somit einfach zu vieler Themen, so dass für mich dadurch der rote Faden der Geschichte zu oft verloren geht. Irgendwann, wenn man zum wiederholten Male „abwandert in wiederum ein neues Thema“, z. B. über die Baukunst in Zypern philosophiert wird, die mit dem Hauptthema gar nichts zu tun hat, fand ich es schwer noch die Energie und Lust aufzubringen, der Geschichte zu folgen, die sich durchaus sehr interessant entwickelt hat. Ich möchte betonen, dass dies meine ganz eigene subjektive Meinung ist. Oft liegt einem der Aufbau eines Buches oder der Schreibstil eines Autors, oft leider persönlich eher nicht so. Sehr interessant und ganz nah am Zeitgeist ist die Handlung des Buches auf jeden Fall.