Cover-Bild Wirkung von Farbexposition auf die Erregbarkeit des Motorkortex
39,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Shaker
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 74
  • Ersterscheinung: 10.03.2011
  • ISBN: 9783832298807
Ulrike Frank

Wirkung von Farbexposition auf die Erregbarkeit des Motorkortex

Darstellung mit TMS
Farben - und insbesondere die Farben Rot und Grün - üben einen starken Einfluss auf die menschlichen Emotionen, aber auch auf die Wahrnehmung anderer Sinnesmodalitäten und auf höhere kognitive Prozesse aus. Um die Wirkung der Farben auf die kortikale Erregbarkeit zu erforschen und damit einen Einblick in die neurophysiologischen Mechanismen bei der Verarbeitung von Farbwahrnehmung zu gewinnen, untersuchten wir 10 Männer und 10 Frauen mit normaler Farbwahrnehmung und anschließend 10 Männer mit ausgeprägter Rot- Grünblindheit mit Hilfe von dTMS. Die Untersuchung erfolgte unter drei verschiedenen visuellen Stimulationen: Präsentation von roter Farbe, Präsentation von grüner Farbe und Dunkelheit (Kontrolluntersuchung).

Es konnte keine Veränderung sämtlicher Messparameter durch Präsentation von Farbe im Vergleich zur Dunkelheit gesehen werden - weder bei den männlichen normalsichtigen noch bei den weiblichen normalsichtigen Probanden noch bei den Probanden mit Rot-Grün- Blindheit. Auch im Vergleich der Gruppen gab es keinen Hinweis auf einen wesentlichen Unterschied in der Erregbarkeit des Motorkortex.

Lediglich bei der Reihenfolge der Farbpräsentation war bei den normalsichtigen Männern im Vergleich zu den rot-grün-blinden Männern eine Senkung der intrakortikalen Fazilitation, also ein "beruhigender" Effekt zu beobachten, wenn die Untersuchung mit der Farbe Grün begann. Dieser Effekt zeigte sich dann auch während der restlichen Untersuchungen bei Dunkelheit und Stimulation mit roter Farbe. Somit liegt die Vermutung eines "priming"-Effekts nahe. Aufgrund der geringen Fallzahl bei randomisierter Farbpräsentation kann dieser Effekt aber auch im Rahmen der Zufallswahrscheinlichkeit zu sehen sein, weshalb eine gezielte Folgestudie mit höheren Fallzahlen unbedingt nötig ist.

Die Gesamtheit der Daten legt allerdings die Vermutung nahe, dass die Erregbarkeit des Motorkortex durch kontextfreie Präsentation der Farben rot und grün nicht wesentlich beeinflusst wird.

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