Cover-Bild Allee unserer Träume
(54)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 25.01.2019
  • ISBN: 9783548291420
Ulrike Gerold, Wolfram Hänel

Allee unserer Träume

Roman

"Ein fantastisch gutes Buch!" Gabriele Haefs 

Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR

Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wieder aufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Der Wettbewerb für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin ist ihre große Chance. Als einzige Frau will sie sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Und ihre Pläne werden tatsächlich ausgewählt. Aber ihr Ehemann erpresst Ilse und gibt die Entwürfe als seine eigenen aus. Ilse soll den Architekten nur zuarbeiten. Enttäuscht fasst sie einen Entschluss: Sie wird diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, sondern um ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2019

Spannende Unterhaltung mit geschichtlichem Hintergrund

0

Berlin, Anfang der 50er Jahre. Die Stadt ist vom Krieg noch schwer gezeichnet, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat einen Traum, sie will die Stadt wieder neu aufbauen ...

Berlin, Anfang der 50er Jahre. Die Stadt ist vom Krieg noch schwer gezeichnet, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat einen Traum, sie will die Stadt wieder neu aufbauen und so will sie am Wettbewerb zum Bau der Karl-Marx-Allee in Ostberlin teilnehmen. Ihre Pläne werden auch tatsächlich ausgewählt, aber ihr Mann erpresst sie mit einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit und gibt ihre Pläne für seine aus. Schwer enttäuscht fasst Ilse einen Entschluss und kämpft für ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite.

„Allee unserer Träume“ von Ulrike Gerold und Wolfram Hänel ist eine gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Unterhaltung.
Ilse wächst wohlbehütet auf und ist die Tochter eines Architekten, weshalb sie schon in jungen Jahren die Liebe zu diesem Beruf entdeckt und trotz Krieg und aller Widerstände wird Ilse dann auch tatsächlich Architektin.
Der Roman hat einen flüssigen und einfachen Schreibstil und man kommt recht zügig durch die Geschichte, die in mehrere Zeitabschnitte unterteilt ist.
Der Spannungsbogen ist stets konstant und es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Die einzelnen Charaktere sind authentisch dargestellt, allerdings fiel es schwer sich in die Personen richtig reinzuversetzen, die Beschreibungen sind mir persönlich einfach nicht tief genug gewesen. Zudem hatte ich das Gefühl, das der Schluss dann doch sehr abrupt kam, als hätten die Autoren alles erzählt und nun müsste schnell ein Ende her.

Trotz allem ist es eine tolle Geschichte, mit spannendem geschichtlichen Hintergrund, die fesselt und gut erzählt ist.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Leider nicht ganz überzeugend

0

Auf das Buch war ich sehr gespannt, denn mich faszinieren Geschichten, die sich mit unserer jüngeren Vergangenheit beschäftigen. Die beiden Autoren, die auch unter dem Pseudonym "Freda Wolff" zusammen ...

Auf das Buch war ich sehr gespannt, denn mich faszinieren Geschichten, die sich mit unserer jüngeren Vergangenheit beschäftigen. Die beiden Autoren, die auch unter dem Pseudonym "Freda Wolff" zusammen Kriminalromane schreiben, haben mir schon gezeigt, dass sie in ihrem Schreibstil durchaus miteinander harmonieren können. Hier merkt man davon leider wenig. Der Roman liest sich seltsam hölzern und in großen Strecken sehr langatmig. Normalerweise kann ein Buch für mich nicht dick genug sein, aber hier hätte ich mir deutlich weniger Seiten gewünscht. Dabei hätte der Plot durchaus Potential. Das Thema ist sehr spannend und gerade jetzt zum Jubiläum der Frauenbewegung höchst aktuell. Aber ein Lesefluss mag sich nicht so recht einstellen. Das mag zum einen an den blass bleibenden Protagonisten liegen, aber auch an den zu ausführlich behandelten Themenbereichen, die einerseits Unruhe bringen, aber an vielen Stellen auch eine gewisse Erschöpfung beim Leser hervorrufen. Das Buch hat mich einfach nicht gepackt, was ich sehr schade finde, denn eigentlich beherrschen die beiden Autoren ihr Metier.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Unerfüllte Träume aus Stein

0

Ilse Schellhaas wird in Thüringen vor dem 2. Weltkrieg geboren. Sie teilt von Kindheit an die Begeisterung für Architektur mit ihrem Vater. Gegen anfängliche Widerstände studiert sie Architektur in Weimar. ...

Ilse Schellhaas wird in Thüringen vor dem 2. Weltkrieg geboren. Sie teilt von Kindheit an die Begeisterung für Architektur mit ihrem Vater. Gegen anfängliche Widerstände studiert sie Architektur in Weimar. Ihr Traum ist es, Häuser zu bauen, vor denen sich die Wolken verneigen. Als 1950 das DDR-Regime in Berlin eine Prachtallee bauen will, sieht Ilse ihre Chance gekommen. Sie fährt nach Berlin, um ihre Entwürfe vorzustellen. Da sie im Dritten Reich eine Kriegsehe mit einem SS-Angehörigen eingegangen war, hat sie die Identität ihrer verstorbenen Schwester Marga, die eine überzeugte Kommunistin war, angenommen. In Berlin trifft Ilse Helmut, den Ehemann ihrer Schwester. Helmut verspricht, Ilse nicht zu verraten. Im Gegenzug gibt er ihre Entwürfe als seine aus. Für Ilse scheint sich ihr Traum zu erfüllen, als der Bau der Häuser beginnt. Um den Bau voran zu treiben, der unter dem ständigen Mangel an Baumaterial leidet, werden immer wieder die Arbeitsnormen erhöht. Es kommt zum Aufstand vom 17. Juni. Ilse flieht mit dem Koch Paule nach West-Berlin. Als die Mauer 1989 fällt, will Ilse unbedingt nach Ostberlin. Sie will endlich ihre Stein gewordenen Träume von damals sehen.
Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil die Inhaltsangabe die Geschichte einer starken Frau versprach, die zudem in einer für uns wichtigen und interessanten Zeit spielt. Die Lebensgeschichte, auf der der Roman basiert, fand ich spannend. Das Buch konnte mich leider dennoch nicht wirklich berühren. Ilse blieb mir fremd und ich konnte mich nicht mit ihr oder einer der anderen Figuren identifizieren. Der Grund dafür ist die in meinen Augen oberflächliche Erzählweise. Es werden Ereignisse aneinander gereiht, ohne sie zum Leben zu erwecken. Ich fühlte mich nicht auf der Gefühlsebene angesprochen. Zum Beispiel ließ mich die Episode, in der Ilse mitten zwischen die Aufständischen gerät und um ihr Leben fürchten muss, kalt. Ich habe auch nicht verstanden, warum das Verhältnis der beiden Schwestern so hasserfüllt war. Ilse übernimmt Margas Identität. Von Marga erfährt man nicht viel mehr, als dass sie mit Helmut verheiratet war und in Russland ums Leben kam. Das Buch bietet viele Gelegenheiten, die handelnden Personen mit mehr Tiefe auszustatten. Leider lässt das Autorenduo diese ungenutzt verstreichen. Für das Buch spricht, dass man erkennen kann, dass ein interessantes Leben darauf wartet, ausführlicher erzählt zu werden und der Schreibstil angenehm zu lesen war.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Ich hatte mir etwas mehr erhofft

0

Berlin in der Nachkriegszeit: Die Stadt liegt in Trümmern und die Regierung der DDR hat den Bau einer Prachtstraße beschlossen. Deshalb sind unterschiedliche Architekten dazu aufgefordert worden, sich ...

Berlin in der Nachkriegszeit: Die Stadt liegt in Trümmern und die Regierung der DDR hat den Bau einer Prachtstraße beschlossen. Deshalb sind unterschiedliche Architekten dazu aufgefordert worden, sich mit ihren Entwürfen an der Planung zu beteiligen. Der jungen Architektin Ilse Schellhaas gelingt es ebenfalls, ihre Pläne vorzustellen. Am Bau dieser Straße mitzuwirken, ist Ilses großer Traum. Denn sie möchte Wohnungen für die einfachen Leute bauen und ihnen damit das Leben leichter und ein wenig komfortabler machen. Zu Ilses großer Überraschung findet die Regierung Gefallen an ihren Plänen. Doch die anderen Mitbewerber, die ausschließlich männlich sind, zweifeln Ilses Ideen und ihr Können an. Und als dann noch ein Architekt den Raum betritt, den Ilse aus ihrem früheren Leben kennt, droht ihr Traum zu platzen, bevor er überhaupt begonnen hat. Denn dieser Mann kennt ein Geheimnis aus Ilses Vergangenheit, das sie um jeden Preis wahren möchte.

Im Zentrum dieser fiktiven Geschichte, in die allerdings historische Begebenheiten in die Handlung eingeflochten werden, steht die junge Architektin Ilse Schellhaas. Das Buch startet 1932. Im Prolog erlebt man einige Szenen aus Ilses Kindheit. Die eigentliche Handlung startet dann allerdings 1950, wobei es immer wieder Rückblicke in Ilses Vergangenheit gibt. Die Erzählung ist in einzelne Kapitel unterteilt, die mit dem entsprechenden Handlungsort und der Jahreszahl gekennzeichnet sind. Dadurch fällt es leicht, den Überblick zu behalten. Außerdem gibt es am Anfang des jeweiligen Kapitels immer eine knappe Zusammenfassung von den Ereignissen, die nun erzählt werden. Diese kurze Vorschau soll sicher neugierig machen, wirkt allerdings manchmal auch recht störend, da sie nicht nur den Lesefluss hemmt, sondern bereits einiges verrät, das man lieber selbst, ohne diese Vorkenntnisse, entdeckt hätte.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch erwacht die Vergangenheit zum Leben. Manchmal meint man sogar fast, den Staub, der auf den Trümmern liegt oder auf der Baustelle verursacht wird, zu spüren und kann deshalb gut in diese Geschichte eintauchen.

Ilse ist eine sympathische Protagonistin, die ihren Weg geht und für ihre Träume und Ideale einsteht. Das macht sie allerdings nicht überall beliebt, wie sie schon bald feststellen muss. Die Handlung ist durchgehend interessant und deshalb verfolgt man gerne, was das Schicksal für Ilse vorgesehen hat. Durch die kleine Vorschau am Anfang der Kapitel und einige ziemlich detaillierte Ausführungen, wirkt die interessante Erzählung allerdings stellenweise etwas langatmig, aber durchaus lesenswert.

Im Großen und Ganzen habe ich mich beim Lesen dieser fiktiven Geschichte gut unterhalten. Nicht weniger - aber leider auch nicht mehr! Die kurzen Zusammenfassungen vor den einzelnen Kapiteln haben meinen Lesefluss gehemmt und mir ein wenig die Vorfreude auf den kommenden Abschnitt genommen, da man dann schon grob wusste, was nun passieren wird. Obwohl mir Ilse sehr sympathisch war, blieben die anderen Charaktere für mich eher blass, sodass ich sie eher distanziert betrachtet habe. Dennoch fand ich die Erzählung durchaus interessant und lesenswert. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb drei von fünf möglichen Sternchen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

etwas holprig

0

Ilse vergöttert als ihren Vater und alles was er tut. Das ist sicher einer der Gründe, warum sie auch Architektin werden will. Auch nach der Trennung der Eltern hat sie engen Kontakt zu ihm. Das Mädchen ...

Ilse vergöttert als ihren Vater und alles was er tut. Das ist sicher einer der Gründe, warum sie auch Architektin werden will. Auch nach der Trennung der Eltern hat sie engen Kontakt zu ihm. Das Mädchen ist klug und aufgeweckt und als junge Frau beginnt sie, gegen die Konventionen und Vorurteile der Männer aufzubegehren. Sie möchte als Architektin geschätzt werden und Erfolg haben. Auch ihr überheblicher Ehemann kann sie nicht aufhalten.

Eine spannende Zeit und eine mutige junge Frau - genau mein Beuteschema. Der Erzählstil ist angenehm und ich mochte Ilses rationale und energische Art. Auch ihre Entwicklung war nachvollziehbar und spiegelt sicher die Anfänge der Emanzipation wieder.

Ich kann nicht genau festmachen, warum die Geschichte mich dennoch nicht ganz packte. Irgendwie war manches etwas holprig. Es fehlte die richtige Spannung und die meisten Nebendarsteller blieben blass und langweilig. Ich kann leider nur drei Sterne vergeben.