Eine Familiengeschichte zwischen Liebe und Krieg, spannend erzählt.
Ich habe bereits viele Bücher von Ulrike Schweikert gelesen, und bisher haben mir ihre Werke gut gefallen – insbesondere ihre Mittelalter-Romane. Auch dieses Mal war ich gespannt auf die neue Geschichte. ...
Ich habe bereits viele Bücher von Ulrike Schweikert gelesen, und bisher haben mir ihre Werke gut gefallen – insbesondere ihre Mittelalter-Romane. Auch dieses Mal war ich gespannt auf die neue Geschichte. Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm und flüssig, zudem gut verständlich. In diesem Roman begleiten wir mehrere Protagonisten, darunter Jane, die ihren Weg als Soldatin im Irak geht und sich später mit den Folgen dieses Einsatzes auseinandersetzen muss. Parallel dazu wird die Vergangenheit von Janes Großeltern in Deutschland erzählt. Die Gefühle und inneren Kämpfe der Protagonisten werden glaubhaft geschildert und Janes Einsatz im Irak mit den physischen und psychischen Anforderungen fand ich spannend. Die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven sorgt für Abwechslung, und die relativ kurzen Kapitel machen das Lesen kurzweilig. Durch die wechselnden Erzählstränge bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Besonders gelungen fand ich die Zeitsprünge, die zwischen verschiedenen Jahren hin- und herwechseln und nahtlos in die Handlung eingebaut werden, ohne den Lesefluss zu stören. Ein weiterer Aspekt ist die thematische Vielfalt des Romans. Die Autorin greift nicht nur den Irakkrieg auf, sondern widmet sich auch dem oft übersehenen Genozid an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs – ein Thema, das selten in Romanen behandelt wird und mich sehr berührt hat. Auch das Leben in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere in Bezug auf die Kunst- und Kulturszene, war interessant.
Der Roman kann ich empfehlen, die gerne Familiengeschichten mit geheimnisvollen Elementen sowie Geschichten über die Folgen von Krieg lesen.