Cover-Bild Geschnittene Bilder
29,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Wasmuth, E
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 10.1998
  • ISBN: 9783803019165
Ulrike Weiß

Geschnittene Bilder

Zu Ort, Funktion und Entstehungsbedingungen des Reliefs in schwäbischen Kirchen zwischen 1715 und 1780
"Geschnittene Bilder" - figürliche, szenische Reliefs in Kirchen der katholischen Gebiet Oberschwabens und des Bodenseeraumes aus der Stilperiode des Rokoko - werden in diesem Werk erstmals zusammenhängend dargestellt. Vor allem in Klosterkirchen, beispielsweise in Zwiefalten, Ottobeuren und St. Gallen, entwickelte sich das Chorgestühl bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zum wichtigsten Anbringungsort von Reliefs innerhalb der Kirchenausstattungen. Dessen jahrhundertelang wenig veränderter Aufbau wurde umgeformt und neu interpretiert, damit das Dorsal als Schauwand für große Reliefzyklen fungieren konnte. Durch die Art der Rahmung, der Komposition und der Raumgestaltung werden die Reliefs als Bilder inszeniert. Wie ein Gemälde vermögen sie einen illusionären Bildraum vorzuführen, bleiben dabei jedoch stets greifbar dreidimensional.
Alle wichtigen süddeutschen Bildhauer des untersuchten Zeitraums sind auch als Reliefplastiker hervorgetreten. Vorgestellt werden Georg Anton Machein, Johann Joseph Christian, Joseph Anton Feuchtmayer und sein Mitarbeiter und Nachfolger Johann Georg Dirr sowie Johann Georg Wenzinger. In der Analyse ihrer Arbeiten werden zum einen allgemeine formale Entwicklungen des süddeutschen Reliefs im 18. Jahrhundert sichtbar gemacht, zum anderen die persönlichen Eigenarten der einzelnen Bildhauer herausgearbeitet und die unterschiedlichen Wurzeln ihres jeweiligen Reliefstils aufgezeigt. Die schwäbische Kunst des Rokoko erweist sich dabei keineswegs als abgeschlossene Kunstlandschaft, von grundlegender Bedeutung sind die Beziehungen nach Bayern und Franken, in die Schweiz, nach Böhmen und Italien. Recherchen über Ausbildung und Wanderung der einzelnen Künstler führen zur Erörterung der komplexen Frage nach der Organisation und Arbeitsweise der schwäbischen Bildhauerwerkstätten des 18. Jahrhunderts; auch hier erbringt die Zusammenschau von Archivalien und Bildwerken neue Ergebnisse.

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