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inkl. MwSt
- Verlag: BoD – Books on Demand
- Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
- Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
- Seitenzahl: 124
- Ersterscheinung: 09.04.2018
- ISBN: 9783746098845
35 letzte Geschichten
Geschichten für einen Sterbenden
Überhaupt nicht lustig war der Anlass für diese 35 Geschichten von den Dackeln Filou und Heidjer. Sie entstanden aus der Hilflosigkeit, damit umgehen zu müssen, dass unser Nachbar und Freund Steffen schwer erkrankt und sein früher Tod nicht mehr abwendbar war.
Wir werden nie erfahren, ob es für ihn wohltuender gewesen wäre, ihn täglich zu besuchen. Trotz Berufstätigkeit wäre das alles möglich gewesen. Aber wir waren nicht gewohnt, mit einem Sterbenden umzugehen, ohne seine Verzweiflung zu schüren, ohne sich an unserem Wohlergehen zu messen. Wir fühlten uns unfähig für einen Dialog.
Weil Steffen auch immer wieder Zeiten im Krankenhaus verbringen musste, erfanden wir für ihn Geschichten um seine beiden Dackel, die er heiß und innig liebte und vermisste. Täglich eine. Wirklich täglich. Wir waren wie vom Wahn besessen, dass er so lange leben würde, wie er unsere Dackelgeschichten erhielt. Wir mussten sie ja nur über die Straße tragen.
Die tägliche Geschichte war uns eine Pflicht, die alles andere hintan stellte. Die Ideen stammen aus dem täglichen Leben und beziehen viele Namen und Ereignisse aus der gesamten Nachbarschaft ein. Nur einmal fehlte uns eine Idee; aber auch das wurde eine Story. Und wie wir später von seiner Frau erfuhren, wartete er wirklich darauf, um sich die neusten Abenteuer von Filou und Heidjer vorlesen zu lassen.
Das alles ist lange her. Steffen starb 2001, wenige Tage vor One-Eleven. Die letzte Geschichte hat er nicht mehr erlebt. Wir schrieben sie nach seinem Tod und steckten sie in sein Urnengrab.
Wir werden nie erfahren, ob es für ihn wohltuender gewesen wäre, ihn täglich zu besuchen. Trotz Berufstätigkeit wäre das alles möglich gewesen. Aber wir waren nicht gewohnt, mit einem Sterbenden umzugehen, ohne seine Verzweiflung zu schüren, ohne sich an unserem Wohlergehen zu messen. Wir fühlten uns unfähig für einen Dialog.
Weil Steffen auch immer wieder Zeiten im Krankenhaus verbringen musste, erfanden wir für ihn Geschichten um seine beiden Dackel, die er heiß und innig liebte und vermisste. Täglich eine. Wirklich täglich. Wir waren wie vom Wahn besessen, dass er so lange leben würde, wie er unsere Dackelgeschichten erhielt. Wir mussten sie ja nur über die Straße tragen.
Die tägliche Geschichte war uns eine Pflicht, die alles andere hintan stellte. Die Ideen stammen aus dem täglichen Leben und beziehen viele Namen und Ereignisse aus der gesamten Nachbarschaft ein. Nur einmal fehlte uns eine Idee; aber auch das wurde eine Story. Und wie wir später von seiner Frau erfuhren, wartete er wirklich darauf, um sich die neusten Abenteuer von Filou und Heidjer vorlesen zu lassen.
Das alles ist lange her. Steffen starb 2001, wenige Tage vor One-Eleven. Die letzte Geschichte hat er nicht mehr erlebt. Wir schrieben sie nach seinem Tod und steckten sie in sein Urnengrab.
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