Cover-Bild Mohr of Memmingen
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Benkel Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 2013
  • ISBN: 9783980216975
Utz Benkel, Leo Hiemer, Henry Tauber

Mohr of Memmingen

Eine beinahe wahre Geschichte zwischen Himmel und Hölle - und immer mittendrin!
MOHR OF MEMMINGENODER: DIE BESTEN GESCHICHTEN SCHREIBT DAS LEBENDer „Mohr of Memmingen“ ist das differenzierte Porträt einer Gruppe junger Revoluzzer, die um 1980 in einer Kleinstadt im Allgäu den Aufstand proben. Aufgewachsen in der Wirt-schaftswunderzeit und mit dem Lebensziel „Leistung“ vor Augen, materiell versorgt, aber emotional zu kurz gekommen, finden Sie sich vereint in ihrem Idealismus und im Protest gegen das Establishment. Authentisch sind die Personen, authentisch ist die Geschichte, die Utz Benkel als einer der Dabeigewesenen aufgezeichnet hat. Sein Anliegen ist, die Zeit der letzten bundesrepublikanischen Jugendrevolte hautnah zu dokumentieren als das, was sie war: historisch bedeutsam in der Folge der 68er-Generation.Die Gesellschaft, in der sich Benkels Erwachsenwerden und das der Freunde vollzieht, ist noch immer beschäftigt mit dem Lecken der Wunden, die der erbitterte Kampf zwischen RAF und staatlicher Obrigkeit hinterlassen hat. Der Begriff „Heimat“, einst Hort der Geborgenheit mit regionalem Bezug, füllt sich zunehmend mit politischen Inhalten: Was zählt, ist die Gruppe Gleichgesinnter, jenseits der etablierten linken Parteien, jenseits der sich in kleinkarierten Grabenkämpfen aufreibenden linken Splittergruppen. „Man“ gibt sich anarchisch, libertär, fühlt sich undogmatisch, kämpferisch, agiert kreativ und kompromisslos beim Debattieren, Diskutieren, Durchsetzen von Konzepten.In Memmingen wie in Berlin oder anderswo. Nur mit einem großen Unterschied: Was in der Großstadt fast an der Tagesordnung ist, bedeutet im Allgäu die Ausnahme. Das macht das Geschehen ungewöhnlich, beispielhaft, schrill. Durch eine Handvoll Halb-wüchsiger, die leben und handeln, wie sie es spontan für richtig halten, wird die ach so heile Welt der Kleinstadt entlarvt. Jugend-liche Aufmüpfigkeit und politisches Sendungsbewusstsein wirken in einer explosiven Mischung nach außen - ohne Rücksicht auf die öffentliche Meinung, ohne Angst vor juristischen Konsequenzen.Einer der Höhepunkte ist die Hausbesetzung - meinungsspaltend, parteibildend, die Bürger Memmingens polarisierend. Provokation als Waffe, die verletzt, aber nicht tötet. Die Revolte als Mittel Heranwachsender, um gesellschaftliche Missstände aufzudecken und zugleich die eigene Identität zu suchen. Solidarität wird großgeschrieben, denn Einigkeit macht stark. Daran ändern auch die „Hahnenkämpfe“ nichts, die mit großer Heftigkeit geführt werden.Birgit Göbel M. A.

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