Cover-Bild Kudzanai Chiurai
Band der Reihe "Fotografie"
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ifa Institut für Auslandsbeziehungen
  • Themenbereich: Kunst - Fotografie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 73
  • Ersterscheinung: 01.01.2019
  • ISBN: 9783921970157
Valérie Hammerbacher, Mashabela Khanya, Iris Lenz

Kudzanai Chiurai

Genesis [Je n’isi isi] | We Live in Silence
Kudzanai Chiurai inszeniert bildgewaltige, großformatige Tableaus. Er setzt sich darin mit der afrikanischen Geschichte und deren kolonialen Vermächtnissen auseinander. Bis heute sind die Gesellschaften, ihre Geschichte und Politik durch die Einflüsse der Kolonisation geprägt. Beginnend in der frühen Neuzeit waren es vor allem politische Akteure des 19. Jahrhunderts und des viktorianischen Zeitalters, welche Geografie, Handel, Besiedelung und Mission in den Dienst einer imperialen Idee stellten.
In Fotoserien wie „Genesis [Je n’isi isi]“ widmet sich der in Harare, Simbabwe, geborene Künstler diesem Erbe. So bezieht sich Kudzanai Chiurai auf Reiseberichte und Darstellungen des schottischen Missionars und Afrikaforschers David Livingstone (Blantyre, 1813–1873, Chitambo), der als erster Europäer weite Teile Südafrikas bereiste und durch seine Entdeckung der Viktoriafälle berühmt wurde. Durch seine Popularität wurde er in Großbritannien zur Symbolfigur des Forschungsreisenden, der der Kolonisierung den Weg ebnete.

Kudzanai Chiurai inszeniert in seinen fotografischen Bühnenbildern verschiedene Situationen aus den Reiseberichten, ändert jedoch das Personal: Der Figur des europäischen Entdeckers werden Protagonisten der afrikanischen Vergangenheit gegenüber gestellt. Kudzanai Chiurai setzt damit der tradierten europäischen Erzählung eine eigene Geschichtsschreibung entgegen.

Auch in seinem Film „We Live in Silence“ beschäftigt er sich mit Formen der so bezeichneten Gegenerinnerung. Motive aus Filmen und der Kunstgeschichte werden übereinander montiert; Archivmaterial aus der Anthropologie trifft auf Bilder der Zeitgeschichte, die aus den Medien stammen. Sie werden mit Schauspielern und Performern nachgestellt, so dass in seinem Werk alternative Erinnerungsbilder sowie Zukunftsvisionen entstehen. www.ifa.de/publikationen

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