Skurril, humorvoll, mit Tiefgang
„Der Busführer – Adolf Schweiger bricht aus‘ – trefflicher als mit diesem Titel hätte man den Roman nicht zusammenfassen können.
Allein der Name lässt schon aufhorchen. Und tatsächlich: Leicht hat es Adolf ...
„Der Busführer – Adolf Schweiger bricht aus‘ – trefflicher als mit diesem Titel hätte man den Roman nicht zusammenfassen können.
Allein der Name lässt schon aufhorchen. Und tatsächlich: Leicht hat es Adolf Schweiger von Anfang an nicht. Und das war wohl der Plan seines griesgrämigen Vaters, als er ihm ausgerechnet diesen Namen gab.
Und dabei ist Adolf eigentlich ein ganz ein netter Kerl. Eher unauffällig, ein ganz ein ruhiger. Lebt noch mit seiner Mutter. Und diese möchte auch, dass das so bleibt. Und damit der Bub weiß, wo sein Platz ist und keine großen Ansprüche ans Leben hat, hat auch so einige Weisheiten parat, wie z. B. „Die Hoffnung ist das Tor zum Unglück.“ Denn wer so gar keine Erwartungen ans Leben hat, wird auch nicht enttäuscht.
Doch dann taucht seine Jugendliebe Hanni wieder auf, steigt einfach so bei ihm im Bus ein. Bald schon ist Adolf Schweiger klar, Hanni hat eine Leiche im Keller und Adolf soll ihr dabei helfen, das Problem zu lösen.
Schon lange hat mich kein Buch mehr so gut unterhalten wie dieses. Humorvoll und gleichzeitig ernst. Die Charaktere allesamt auf ihre Art skurril, doch zumeist liebenswert. Ob das am Wiener Schmäh liegt? In Wien spielt die Geschichte zwar nicht, aber doch irgendwo in Österreich. Oder habe ich das nur geschlussfolgert, weil die Autorin Veronika Baur Österreicherin ist. Aber diese marode Grundhaltung der Figuren, diese dauerhafte Novemberstimmung, habe mich nostalgisch an österreichische Serien denken lassen. Vielleicht gibt es ja auch Adolf Schweigers Geschichte demnächst auch im ORF.