Isländische Literatur übt immer einen ganz besonderen Reiz auf mich aus. Die Landschaftsbeschreibungen und die Lebensgewohnheiten interessieren mich, die spezielle Stimmung auf der Insel, die Geysire, ...
Isländische Literatur übt immer einen ganz besonderen Reiz auf mich aus. Die Landschaftsbeschreibungen und die Lebensgewohnheiten interessieren mich, die spezielle Stimmung auf der Insel, die Geysire, die Lichtverhältnisse ziehen mich magisch an. Es ist für mich eine unbekannte Welt.
Daher hat mich dieser Krimi auch sehr angesprochen. Die Graugansjagd scheint üblich zu sein, hat mich aber etwas erschreckt. Doch hier wird mal der Spiess umgedreht und der Jäger wird zur Beute.
Besonders das Ermittlerduo hat mir gut gefallen. Da ist Gunnar, ein grober raubeiniger Isländer, der gemeinsam mit Birkir, einem aus Vietnam stammenden Kollegen ermittelt. Zu ihnen gesellt sich noch ein unbedeutender dritter Mann, ein Schriftsteller, bei dem man das Gefühl hat, der Autor stellt sich selbst dar. Gemeinsam durchstreifen sie die Einöde Islands und suchen nach Hinweisen.
Es ist dieses originelle Duo, dass diesem Krimi seinen speziellen Reiz gibt. Die Handlung zieht sich nach einem spannenden Anfang in die Länge, es gibt unsinnige Nebenhandlungen und zu viele Zufälle. Die Charaktere sind recht fade und blass und teilweise ohne Bedeutung für die Auflösung. Auch die privaten Einschübe überzeugen nicht richtig. Das Ende wird zwar noch einmal spannend, der Täter ist aber vorhersehbar und die Lösung nicht richtig genial.
Die interessanteste Sache sind die Literaturrätsel, die die beiden Polizisten per E-Mail vom Serientäter erhalten. Sie zu erraten gelingt den Ermittlern mit einiger Mühe.
Die Ruhe und stimmungsvolle Schilderung der isländischen Natur hat mir gefallen, dieser Anteil und die speziellen Ermittler sind die hervorzuhebenden Pluspunkte dieses Krimis. Ansonsten ist es vielleicht für Gänsejäger interessant, jedoch kein unbedingt zu lesender Krimi.