Eine andere Art von Liebesgeschichte
Zum Inhalt (Klappentext):
Am Anfang ist es für Catrin ein Online-Schachspiel wie jedes andere. Aber als sie gegen einen unerwartet starken Gegner verliert und er ihr Revanche anbietet, bekommt das Spiel ...
Zum Inhalt (Klappentext):
Am Anfang ist es für Catrin ein Online-Schachspiel wie jedes andere. Aber als sie gegen einen unerwartet starken Gegner verliert und er ihr Revanche anbietet, bekommt das Spiel eine andere Dimension. Schon bald tritt sie täglich gegen ihn an und das virtuelle Schachbrett wird für beide zum Spielfeld eines zunehmend kribbelnden Schlagabtausches. In der Anonymität des Internets genießt Catrin den Flirt mit dem intelligenten Taktiker Jon – bis er in der Realität weiterspielen möchte...
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist soweit flüssig und man kommt gut in die Geschichte rein. Jedoch werden bestimmte Tätigkeite im Buch wie das Schmicken oder Kochen recht ausführlich erzählt. Das zieht an der einen oder anderen Stelle die Geschichte in die Länge. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Catrins Sicht erzählt. Einige der Kapitel sind aber auch aus der Sicht von Jon, Daniel (Catrins Ex-Freund und Arbeitskollege) und Anett (Catrins beste Freundin) erzählt. Bis auf einen Kapiteln, fand ich den Sichtwechsel zu Daniel und Anett unnötig. Ich fand es eher schade, dass man Catrins Gefühle und Gedanke in den Szenen gar nicht mehr erfährt. Gut fand ich, dass E-Mails oder Chats eigebaut wurden. Das passte gut zur Geschichte.
Wie der Titel des Buches bereits verrät, spielt Schach eine große Rolle in diesen Buch. Viele Abende von Catrin, oder auch Cati genannt, werden auf eine online Plattform für Schachspielen verbracht. Viele Themen in E-Mails oder Chat-Gespräche zwischen Cati und Jon drehen sich um Schach. Ich habe in meinem Leben einmal Schach gespielt, ich kann es also nicht. Aber ich fand, dass es nicht schlimm, dass viel über Schach geschrieben wurde. Auch ohne die Passagen genau zu verstehen, kann man den Verlauf der Geschichte gut folgen.
Das Buch ist in zwei Teilen aufgeteilt, einmal die Geschehnisse hauptsächlich in der virtualen und dann in der realen Welt. Am Anfang erfährt man deswegen nur sehr wenig über Jon, nur in der virualen Welt zu finden ist und keine Kapitel aus seiner Sicht erzählt werden. Jon hat ein ungewöhnliches Geheimnis, was die Beziehung zwischen Jon und Cati erschwert. Ich fand es gut, das dieses ungewöhnliches Thema angesprochen wurde. Bekannt war mir das in dieser Form noch nicht, also auch was dazu gelernt. Jedoch war es mir am Ende ein bisschen zu schnell abgehakt. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Details gewünscht.
Cati befindet sich ein bisschen in ihre Findungsphase. Sie hat sich von ihren Freund Daniel getrennt, mit dem sie noch ein freundschaftliches Verhältnis hält. Eigentlich war er eine gute Partie und es spricht absolut nichts gegen eine Beziehung zu Daniel. Leider hat sie früh ihren Vater verloren, was sie stark geprägt hat. Sie ist Ende 20, also finde ich diese Findungsphase vollkommen passend. Sie hat aber auch einen Job, in der sie sich wohl fühlt. Mit Jon kann sie sich von einer anderen Seite ausleben. Ob das langfristig funktionieren wird? Mal schauen. Sie wirkt auf jeden Fall als eine recht stark Frau, was ich bei weiblichen Protagonisten gut finde.
Jon ist da schwieriger einzuschätzen. Er ist lange im Buch eine sehr geheimnisvolle Person. Er ist definitv nicht perfekt und macht Fehler. Ich finde das gut, denn das macht die Charaktere nahbare und realer. Mehr möchte ich zu ihm auch gar nicht sagen, da ich nicht spoilern will.
Mit den Nebencharaktere bin ich nicht so richtig warm geworden. Die beste Freundin Anett ist nicht so ganz mein Fall, obwohl sie selber einiges hat, an den sie arbeiten und verarbeiten muss. Das Thema wird aber nur kurz angerissen, sodass da noch Potenzial für ein Buch wäre. Daniel ist sehr nett, aber in finde in einigen Situation verhält er sich unmöglich. Wenn jemand in mein Freundeskreis sich so verhalten würde, wäre ich nicht gerne mit dieser Person befreundet. Deswegen empfinde ich ihn nicht als super sympatisch, auch wenn er ein Sympathieträger in dieser Geschichte ist. Er wird auf jeden Fall als eine gute Partie für eine Beziehung dargestellt.
Ich finde es toll mal eine Liebesgeschichte zu lesen, die nicht ein klassisches Happy End hat. Es hebt sich dadurch von andere Liebesromane ab. Deswegen ist für mich eine klare Leseempfehlung, vor allem für Leute die auch nach Abwechselung in diesem Genre suchen.