Band 6
der Reihe "Deutsche Ostasienstudien"
39,80
€
inkl. MwSt
- Verlag: OSTASIEN Verlag
- Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
- Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
- Seitenzahl: 419
- Ersterscheinung: 12.2022
- ISBN: 9783940527257
Der Jadestaub der Dichter
Wesen und Welt der chinesischen Poesie
Was ist und was bewirkt die Poesie? Ein erlernbares Handwerk wie das Schleifen der Jade oder eine göttliche Medizin, die den Weg zur Unsterblichkeit ebnet? Welchen Stellenwert hat sie in der Gesellschaft, oder erschafft sie gar eine eigene Welt? Derlei Fragen legt bereits der Titel des Werkes nahe, mit dem sich Volker Klöpsch viele Jahre lang befasst hat. „Der Jadestaub der Dichter“ (Shiren yuxie 詩人玉屑), eine im 13. Jh. von Wei Qingzhi 魏慶之 zusammengetragene Sammlung literaturkritischer Texte, gilt als ein Klassiker der chinesischen Literaturtheorie, der nunmehr aus westlicher Sicht untersucht wird. Die Dichtung gilt in China seit jeher als die Königsdisziplin der Literatur, die Fähigkeit zum dichterischen Ausdruck als unabdingbare Voraussetzung für Amt und gesellschaftlichen Aufstieg. Laut Konfuzius verfügte, wer sich nicht mit Dichtung beschäftigte, über keine Sprache. Erst das Gedicht verleiht dem Menschen eine Stimme. Dieses Buch versucht, Wesen und Welt der chinesischen Poesie zu ergründen. Sie ist Chinas wesentlicher Beitrag zu dem, was Goethe einst Weltliteratur nannte.
Aus dem Buch:
„Dichtung lässt sich nicht mit Prosa über einen Kamm scheren. Es bedarf des Dichters, sie zu verfassen. Wer Jade bearbeiten will, sichert sich die Dienste eines Jadeschleifers. Betraut er den Goldschmied damit, wird es nur Murks.“ (S. 151)
Die in die politischen und gesellschaftlichen Konventionen eingebundene Funktion der Dichtung führt dazu, dass chinesische Poeten zu Frühlingsbeginn eher das tausendste Gedicht über die Pflaumenblüte schreiben, als sich an ein neues, weniger abgegriffenes Thema zu wagen. Den Reiz eines Werkes sehen sie weniger in der Schöpfung des Neuen als im Vergleich mit den künstlerischen Vorbildern. (S. 152)
Volker Klöpsch (geb. 1948), 1969–1975 Studium der Germanistik, Anglistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Freiburg, Berlin, Edinburgh und Salamanca, danach der Sinologie in Peking, Shanghai (Fudan-Universität) und Heidelberg. Nach Lehrjahren in Bochum Lektorat für deutsche Sprache und Literatur an der Taiwan-Universität (Taipeh). 1990–2013 Lehrtätigkeit an der Universität Köln. Übersetzungen zur Literatur der Republikzeit (Hoffnung auf Frühling, Ffm. 1980; Lao She, Das Teehaus, Hamburg 1980; Lao She, Stadt der Katzen, Ffm. 1985), zur vormodernen Literatur (Sunzi, Die Kunst des Krieges, Ffm. 2009); Ausgewählte Prosa der Tang und Song, 2 Bde., Peking 2016 und klassischen Dichtung (Der seidene Faden. Gedichte der Tang, Ffm. 1991; Chinesische Liebesgedichte, Ffm. 2009; Ausgewählte Gedichte der Tang, Peking 2016; Ausgewählte Lieder der Song, Peking 2019). Herausgeber (mit Eva Müller) des Lexikons der chinesischen Literatur (Mchn. 2004); Begründer und langjähriger Mitherausgeber der Hefte für ostasiatische Literatur.
Aus dem Buch:
„Dichtung lässt sich nicht mit Prosa über einen Kamm scheren. Es bedarf des Dichters, sie zu verfassen. Wer Jade bearbeiten will, sichert sich die Dienste eines Jadeschleifers. Betraut er den Goldschmied damit, wird es nur Murks.“ (S. 151)
Die in die politischen und gesellschaftlichen Konventionen eingebundene Funktion der Dichtung führt dazu, dass chinesische Poeten zu Frühlingsbeginn eher das tausendste Gedicht über die Pflaumenblüte schreiben, als sich an ein neues, weniger abgegriffenes Thema zu wagen. Den Reiz eines Werkes sehen sie weniger in der Schöpfung des Neuen als im Vergleich mit den künstlerischen Vorbildern. (S. 152)
Volker Klöpsch (geb. 1948), 1969–1975 Studium der Germanistik, Anglistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Freiburg, Berlin, Edinburgh und Salamanca, danach der Sinologie in Peking, Shanghai (Fudan-Universität) und Heidelberg. Nach Lehrjahren in Bochum Lektorat für deutsche Sprache und Literatur an der Taiwan-Universität (Taipeh). 1990–2013 Lehrtätigkeit an der Universität Köln. Übersetzungen zur Literatur der Republikzeit (Hoffnung auf Frühling, Ffm. 1980; Lao She, Das Teehaus, Hamburg 1980; Lao She, Stadt der Katzen, Ffm. 1985), zur vormodernen Literatur (Sunzi, Die Kunst des Krieges, Ffm. 2009); Ausgewählte Prosa der Tang und Song, 2 Bde., Peking 2016 und klassischen Dichtung (Der seidene Faden. Gedichte der Tang, Ffm. 1991; Chinesische Liebesgedichte, Ffm. 2009; Ausgewählte Gedichte der Tang, Peking 2016; Ausgewählte Lieder der Song, Peking 2019). Herausgeber (mit Eva Müller) des Lexikons der chinesischen Literatur (Mchn. 2004); Begründer und langjähriger Mitherausgeber der Hefte für ostasiatische Literatur.
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