Gelungene Kurzgeschichte im Rahmen der Gereon-Rath-Reihe
1933: Hermann Lapke, Chef der Nordpiraten hat sich den Nazis angedient, sein Ringverein bleibt deshalb als einziger ungeschoren. Anders ergeht es Paul Marczewski, dessen Concordia zerschlagen wurde. Sein ...
1933: Hermann Lapke, Chef der Nordpiraten hat sich den Nazis angedient, sein Ringverein bleibt deshalb als einziger ungeschoren. Anders ergeht es Paul Marczewski, dessen Concordia zerschlagen wurde. Sein Vermögen konnte bisher allerdings nicht entdeckt werden. Bisher, denn Lapke setzt alles daran, Marczewski das Geheimnis zu entreißen.
Eine (Kurz)Geschichte im Gereon-Rath-Universum ohne diesen? Ja, das geht, auch wenn man ständig das Gefühl hat, gleich müsste er durch die Tür kommen. Gut gelungen finde ich, dass Kutscher den Leser tatsächlich auf die Seite eines Verbrecherchefs führt, wir lesen einen großen Teil der Geschichte aus Sicht Marczewskis, der die „Behandlung“ relativ stoisch über sich ergehen lässt und dem es vor allem darum geht, die Frau, die er liebt, zu schützen – er wirkt tatsächlich sympathisch und man drückt ihm die Daumen.
Als ein weiterer Charakter auftaucht, ahnt der Leser bereits, wie es weitergehen könnte, doch das tut der Geschichte keinen Abbruch, hier geht es nicht nur um Spannung.
Bisher mochte ich alle Geschichten, die der Autor innerhalb der Rath-Reihe geschrieben hat, und so hat mir auch diese gut gefallen. Ich bin gespannt, ob sie im nächsten Roman wieder eine Rolle spielt. 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans der Reihe, aber auch für andere, die gerne Kurzgeschichten lesen.