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- Verlag: TEXTEM VERLAG
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 1008
- Ersterscheinung: 11.07.2018
- ISBN: 9783864851940
Reconstructing Jackson Pollock
Jackson Pollocks »Convergence« aus dem Jahr 1952 zählt zu den
berühmtesten »Drip-Paintings« des amerikanischen Malers. 1964
wurde es zum ersten Mal als Puzzle verlegt und seitdem mehrere
100.000 Mal verkauft. Schon damals zählte es zu den schwersten
Puzzles der Welt, obwohl es nur aus 340 Teilen bestand. Heute
wird es als 1000 Teile Puzzle angeboten, sodass das Scheitern
vorprogrammiert zu sein scheint. Oder nicht? Ein Selbstversuch
zeigt, worin der Reiz, aber auch die Krux des Puzzles liegt: An
guten Tagen findet man fünf passende Teile, an schlechten kein
einziges, so Verworren ist das Motiv, so zusammenhanglos wirken
die Ausschnitte. Ein Rezensent auf Amazon.com schreibt als
Warnung: »May lead to insanity in previously sane people; may
bring sanity to previously insane people.« Vielleicht hätte das
Puzzle Jackson Pollock bei seinen psychischen Problemen geholfen?
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass bisher unauffällige Puzzler
in den Wahnsinn getrieben werden und das Scheitern kennenlernen.
Ganz sicher aber lernt man genaues Sehen, denn nur in dem
Vergleich der verschiedenen Ebenen der Reproduktion liegt die
Chance das Rätsel zu lösen. Dieses so genannte »vergleichende
Sehen« schult auch die Betrachtung des Künstlerbuches von
Volker Renner. Für das Buch »Reconstructing Jackson Pollock«
hat der Künstler jedes einzelne Puzzle-Teil auf Leinwand foto -
grafiert und in eine Abfolge gebracht. Statt die Teile des Puzzles
zusammenzusetzen, bringt er sie in die für seine Arbeitsweise
charakteristische Form der Serie. Die Teile werden dadurch nicht
nur zu einem Bild, sondern auch zu einer Metapher für die Fotografie.
Denn ein Foto stellt immer nur einen Ausschnitt aus der
Wirklichkeit als Ganzem dar, deren Verhältnis zueinander viel
diskutiert, aber letztlich ungelöst bleibt – wie das Pollock-Puzzle.
berühmtesten »Drip-Paintings« des amerikanischen Malers. 1964
wurde es zum ersten Mal als Puzzle verlegt und seitdem mehrere
100.000 Mal verkauft. Schon damals zählte es zu den schwersten
Puzzles der Welt, obwohl es nur aus 340 Teilen bestand. Heute
wird es als 1000 Teile Puzzle angeboten, sodass das Scheitern
vorprogrammiert zu sein scheint. Oder nicht? Ein Selbstversuch
zeigt, worin der Reiz, aber auch die Krux des Puzzles liegt: An
guten Tagen findet man fünf passende Teile, an schlechten kein
einziges, so Verworren ist das Motiv, so zusammenhanglos wirken
die Ausschnitte. Ein Rezensent auf Amazon.com schreibt als
Warnung: »May lead to insanity in previously sane people; may
bring sanity to previously insane people.« Vielleicht hätte das
Puzzle Jackson Pollock bei seinen psychischen Problemen geholfen?
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass bisher unauffällige Puzzler
in den Wahnsinn getrieben werden und das Scheitern kennenlernen.
Ganz sicher aber lernt man genaues Sehen, denn nur in dem
Vergleich der verschiedenen Ebenen der Reproduktion liegt die
Chance das Rätsel zu lösen. Dieses so genannte »vergleichende
Sehen« schult auch die Betrachtung des Künstlerbuches von
Volker Renner. Für das Buch »Reconstructing Jackson Pollock«
hat der Künstler jedes einzelne Puzzle-Teil auf Leinwand foto -
grafiert und in eine Abfolge gebracht. Statt die Teile des Puzzles
zusammenzusetzen, bringt er sie in die für seine Arbeitsweise
charakteristische Form der Serie. Die Teile werden dadurch nicht
nur zu einem Bild, sondern auch zu einer Metapher für die Fotografie.
Denn ein Foto stellt immer nur einen Ausschnitt aus der
Wirklichkeit als Ganzem dar, deren Verhältnis zueinander viel
diskutiert, aber letztlich ungelöst bleibt – wie das Pollock-Puzzle.
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