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- Verlag: TEXTEM VERLAG
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 168
- Ersterscheinung: 06.10.2015
- ISBN: 9783864851100
Wo waren Sie, Herr Renner? oder ein Mangel an Information
Where were you, Mr. Renner? or A lack of information
In Wo waren Sie, Herr Renner? oder ein Mangel an Information kehrt Volker Renner an die Orte zurück, die er in den vergangenen Jahren auf zahlreichen Reisen besucht hat, und begibt sich auf eine Reise durch seine eigene Erinnerung. Er unternimmt in seinem Künstlerbuch den Versuch, die Unsicherheiten und Vagheiten der Erinnerung (und des Sehens) sichtbar zu machen, die normalerweise durch das Bedürfnis, allem eine Bedeutung zuzuschreiben, überdeckt werden. Volker Renner lässt in seinen Bildern diese Unsicherheiten zu und spielt sogar mit ihnen, denn wer glaubt, auf dem Titel des Buches ein Gebirgsmassiv zu sehen, lässt sich bereits täuschen. Die Verunsicherung von (Seh-)gewohnheiten ist bei Renner Strategie. Er richtet seinen Blick ganz gezielt auf die Randbereiche unserer Aufmerksamkeit, auf das, was man gemeinhin nur unbewusst wahrnimmt oder gänzlich übersieht.
Für sein aktuelles Fotobuch hat er sich auf eine Spurensuche in seinem eigenen Bildarchiv gemacht und die Fotos den Spuren seiner Erinnerungen folgend zu einer neuen, möglichen Erzählung zusammengeführt. „Wer sich erinnert, lügt“, schreibt Harald Welzer in seiner Theorie der Erinnerung, doch von Fotografien nimmt man gemeinhin an, dass sie zeigen, was gewesen ist. Mit den unterschiedlichen Ansprüchen an verschiedene Genres des Erzählens spielt der Künstler, wenn er neben den Fotos kurze, selbst verfasste Texte „einblendet“. Wie auf einem Teleprompter laufen Renners poetische, absurde, prahlerische und nachdenkliche Aphorismen in ständiger Wiederholung parallel zu den Fotografien ab und fordern den Betrachter dazu auf, Bild und Text in einen Zusammenhang zu bringen. Indem der Künstler mit seinen Aphorismen auf eine andere Form des Erzählens zurückgreift, macht er deutlich, dass auch die Fotografie nur eine Erzählstrategie neben anderen ist, von der wir jedoch glauben, dass wir sie schneller durchschauen würden. Dass dem nicht so ist, erlebt man bei der Betrachtung dieses Buches.
Für sein aktuelles Fotobuch hat er sich auf eine Spurensuche in seinem eigenen Bildarchiv gemacht und die Fotos den Spuren seiner Erinnerungen folgend zu einer neuen, möglichen Erzählung zusammengeführt. „Wer sich erinnert, lügt“, schreibt Harald Welzer in seiner Theorie der Erinnerung, doch von Fotografien nimmt man gemeinhin an, dass sie zeigen, was gewesen ist. Mit den unterschiedlichen Ansprüchen an verschiedene Genres des Erzählens spielt der Künstler, wenn er neben den Fotos kurze, selbst verfasste Texte „einblendet“. Wie auf einem Teleprompter laufen Renners poetische, absurde, prahlerische und nachdenkliche Aphorismen in ständiger Wiederholung parallel zu den Fotografien ab und fordern den Betrachter dazu auf, Bild und Text in einen Zusammenhang zu bringen. Indem der Künstler mit seinen Aphorismen auf eine andere Form des Erzählens zurückgreift, macht er deutlich, dass auch die Fotografie nur eine Erzählstrategie neben anderen ist, von der wir jedoch glauben, dass wir sie schneller durchschauen würden. Dass dem nicht so ist, erlebt man bei der Betrachtung dieses Buches.
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