"Es ist, wie es ist."
Noch grübelt der Mannheimer Hauptkommissar Leo Lauer über die vergangene Nacht und seinen Black Out nach, als ihn buchstäblich ein Mann vor die Füße fällt. Der junge Mann fiel vom Dach des Leonardo Hotels, ...
Noch grübelt der Mannheimer Hauptkommissar Leo Lauer über die vergangene Nacht und seinen Black Out nach, als ihn buchstäblich ein Mann vor die Füße fällt. Der junge Mann fiel vom Dach des Leonardo Hotels, doch nach einem Selbstmord sah dies nicht aus. Leo Lauer hat so seine Zweifel und begibt sich auf Spurensuche. Dass er dabei allerdings in einer ihm fremden Szene ermitteln muss, ahnte er nicht.
Der junge Deutsch-Türke besuchte nicht nur eine undurchsichtige Hinterhofmoschee, sondern hatte auch Kontakte zur IS. Wer hatte ein Interesse daran, ihn aus dem Weg zu schaffen? Wieso war er wieder in Deutschland? Warum lagerten fast 10.000 Euro im Hotelsafe?
Leo Lauer ermittelt bereits in seinem fünften Buch in Mannheim. Kennt man die Region, wird man vom Autor an die Hand genommen und durch Mannheim und Umgebung geführt, bekommt die bekannten Schauplätze aus einer anderen Sicht gezeigt. Kennt man die Gegend dagegen nicht, so lernt man sie zusammen mit Walter Landin ein wenig kennen.
Hauptkommissar Leo Lauer ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, was mir sehr gut gefällt. Bei ihm ist nicht alles perfekt. Auch er steckt mal in Problemen, hat private Sorgen und Nöte, möchte es gerne vielen Menschen recht machen und eckt dabei aber gerne an, gerät in Gewissenskonflikte.
Ich kenne die ersten vier Bücher (noch) nicht. Vielleicht blieb er mir daher etwas zu distanziert und blass, dennoch war er auf seine Weise sympathisch und ich bin sicher, das nächste Buch werde ich ebenfalls lesen. Bis dahin halte ich nach den Vorgängerbänden Ausschau.
Der Fall an sich ist spannend, bietet Wendepunkte, Überraschungen, kurz, es ist nicht leicht, dem Täter auf die Spur zu kommen. Parallel wird Leo Lauer noch mit einem alten Fall von 1987 konfrontiert.
Der Schreibstil des Autors ist angenehm, flüssig und fesselnd. Lediglich einige Dialogszenen verwirrten mich, da man irgendwie den Überblick verlor, wer was wie warum gesagt hat. Ansonsten floss die Geschichte flüssig dahin, das Kopfkino arbeitete auf Hochtouren, da mir die Schauplätze vertraut waren.
Fazit:
Für mich ein recht gelungenes erstes Zusammentreffen mit Leo Lauer. Auf dem Mannheimer Krimitag gab der Autor einen kurzen Ausblick für den nächsten Band, an dem er aktuell arbeitet, so dass ich schon sehr gespannt bin, wie es mit Leo Lauer weiter gehen wird.