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inkl. MwSt
- Verlag: WaRo-Verlag Heidelberg
- Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
- Seitenzahl: 132
- Ersterscheinung: 19.05.2023
- ISBN: 9783938344507
Von der Leichtigkeit des Seins
Wie kam’s zu diesem Buch?
„Den Schlüssel dazu gab mir Milan Kunderas Romantitel 'Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins'. In diesem Roman, so die Lesart in der Wikipedia, ist mit der 'Leichtigkeit' das Leben der drei Protagonisten in der Freiheit (Schweiz!) gemeint. Als ich das las, schien mir diese Interpretation definitiv etwas zu kurz gegriffen, denn bei Kundera ist eher von jenem Schwebezustand die Rede, in dem man sich als Einzelner in totalitären Systemen meistens befindet, in Erwartung der dringend erforderlichen Veränderung. Übertragen auf unsere Vita erlebten wir diesen, oder zumindest einen ähnlichen Zustand, die ganzen 80er Jahre über. Ein Schwebezustand, 'unerträglich leicht, leicht wie Federn, wie aufgewirbelter Staub, wie etwas, das morgen nicht mehr sein wird', für die einen in Erwartung der baldigen Auswanderung, für die anderen in der Hoffnung auf den Sturz Ceaușescus. Erst dieser Schwebezustand ermöglichte diese Leichtigkeit, mit der man eine Party nach der anderen feiern konnte, mit der man, ungeachtet der Gefahren durch unzulängliche Ausrüstung ins Hochgebirge zum Wandern ging, mit der man 30 Stunden im ungeheizten Zug nach Bacău sitzen konnte, aber auch die Entscheidung traf, in diesem Schwebezustand zunächst einmal
Schauspieler zu werden, man konnte ja dann, wenn das richtige Leben beginnt, also nach dem Auswandern, bzw. dem Regimesturz, immer noch umsatteln und einen anständigen Beruf ausüben, was schließlich die allermeisten von uns auch gemacht haben.“
W. Roth in einer E-Mail an W. Bauer
„Den Schlüssel dazu gab mir Milan Kunderas Romantitel 'Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins'. In diesem Roman, so die Lesart in der Wikipedia, ist mit der 'Leichtigkeit' das Leben der drei Protagonisten in der Freiheit (Schweiz!) gemeint. Als ich das las, schien mir diese Interpretation definitiv etwas zu kurz gegriffen, denn bei Kundera ist eher von jenem Schwebezustand die Rede, in dem man sich als Einzelner in totalitären Systemen meistens befindet, in Erwartung der dringend erforderlichen Veränderung. Übertragen auf unsere Vita erlebten wir diesen, oder zumindest einen ähnlichen Zustand, die ganzen 80er Jahre über. Ein Schwebezustand, 'unerträglich leicht, leicht wie Federn, wie aufgewirbelter Staub, wie etwas, das morgen nicht mehr sein wird', für die einen in Erwartung der baldigen Auswanderung, für die anderen in der Hoffnung auf den Sturz Ceaușescus. Erst dieser Schwebezustand ermöglichte diese Leichtigkeit, mit der man eine Party nach der anderen feiern konnte, mit der man, ungeachtet der Gefahren durch unzulängliche Ausrüstung ins Hochgebirge zum Wandern ging, mit der man 30 Stunden im ungeheizten Zug nach Bacău sitzen konnte, aber auch die Entscheidung traf, in diesem Schwebezustand zunächst einmal
Schauspieler zu werden, man konnte ja dann, wenn das richtige Leben beginnt, also nach dem Auswandern, bzw. dem Regimesturz, immer noch umsatteln und einen anständigen Beruf ausüben, was schließlich die allermeisten von uns auch gemacht haben.“
W. Roth in einer E-Mail an W. Bauer
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