Band 37
der Reihe "Wissensliteratur im Mittelalter / Schriften des Sonderforschungsbereiches 226 Würzburg /Eichstätt"
52,00
€
inkl. MwSt
- Verlag: Reichert, L
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 480
- Ersterscheinung: 01.02.2001
- ISBN: 9783895002168
Konrad von Heimesfurt
Untersuchungen zu Quellen, Überlieferung und Wirkung seiner beiden Werke »Unser vrouwen hinvart« und »Urstende«
Die beiden zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstandenen und von der höfischen Dichtung der Zeit (v.a. den Epen Hartmanns von Aue) beeinflussten Verserzählungen Konrads von Heimesfurt sind Bearbeitungen von neutestamentlichen Apokryphen. Die ‚Hinvart‘ (1209 Verse), die von dem Tod und der Himmelfahrt Marias erzählt, basiert auf dem ‚Transitus Mariae‘ des Ps.-Melito; die ‚Urstende‘ (2162 Verse), die von Christi Passion, Auferstehung und Abstieg zur Hölle handelt, hauptsächlich auf dem ‚Evangelium Nicodemi‘.
In den beiden ersten Kapiteln der vorliegenden Arbeit (Kap. 2 und 3) geht es zunächst um die Ermittlung der genauen Fassungen der apokryphen lat. Texte, die der Dichter für seine mittelhochdeutsche Verserzählungen benutzte. Die Bestimmung der lat. Vorlagen bildet die Voraussetzung für den den zweiten Schritt der Quellenuntersuchungen, bei dem die mhd. Texte Abschnitt für Abschnitt mit den ihnen zugrundeliegenden Vorlagen verglichen werden; dabei werden nicht nur alle inhaltlichen Abweichungen beschrieben und gedeutet, sondern auch Motivparallelen und zusätzliche Quellen für Stellen nachgewiesen, die nicht aus den jeweiligen Hauptquellen stammen, so dass der Quellenvergleich zugleich auch einen Vollständigkeit anstrebenden Sachkommentar darstellt. Der Vergleich mit den Vorlagen ergibt, dass Konrad in beiden Werken seine Quellen durchgehend sehr frei und souverän bearbeitet hat.
Die beiden Überlieferungsteile (Kap. 4.1 und 5.1) enthalten Beschreibungen sämtlicher Handschriften der beiden Werke Konrads und Untersuchungen zu den Abhängigkeitsverhältnissen der Textzeugen. Die in 10 Hss. (darunter ein Fragment, das einst Bestandteil des berühmten Sangallensis 857 war) überlieferte ‚Hinvart‘ fand überwiegend im bairisch-österreichischen Sprachraum Verbreitung und wurde wohl vor allem von einem adligen Laienpublikum rezipiert. Die ‚Urstende‘ ist nur in einer vollständigen Hs. und einem Fragment überliefert; erhalten sind außerdem noch Exzerpte innerhalb der ‚Weltchronik‘ Heinrichs von München. Der Weltchronik-Überlieferung ist ein längerer Exkurs gewidmet, der den Nachweis erbringt, dass die ‚Urstende‘-Exzerpte bei Heinrich von München aus einem älteren, bereits um 1300 entstandenen Kompilationswerk stammen.
Bei der Untersuchung der Wirkungsgeschichte (Kap. 4.2 und 5.2) zeigte sich, dass vor allem die ‚Urstende’ eine beachtliche literarische Resonanz fand; immerhin vier spätere Autoren übernahmen aus ihr längere Passagen und verwendeten sie sogar als regelrechte Stoffquelle.
In den beiden ersten Kapiteln der vorliegenden Arbeit (Kap. 2 und 3) geht es zunächst um die Ermittlung der genauen Fassungen der apokryphen lat. Texte, die der Dichter für seine mittelhochdeutsche Verserzählungen benutzte. Die Bestimmung der lat. Vorlagen bildet die Voraussetzung für den den zweiten Schritt der Quellenuntersuchungen, bei dem die mhd. Texte Abschnitt für Abschnitt mit den ihnen zugrundeliegenden Vorlagen verglichen werden; dabei werden nicht nur alle inhaltlichen Abweichungen beschrieben und gedeutet, sondern auch Motivparallelen und zusätzliche Quellen für Stellen nachgewiesen, die nicht aus den jeweiligen Hauptquellen stammen, so dass der Quellenvergleich zugleich auch einen Vollständigkeit anstrebenden Sachkommentar darstellt. Der Vergleich mit den Vorlagen ergibt, dass Konrad in beiden Werken seine Quellen durchgehend sehr frei und souverän bearbeitet hat.
Die beiden Überlieferungsteile (Kap. 4.1 und 5.1) enthalten Beschreibungen sämtlicher Handschriften der beiden Werke Konrads und Untersuchungen zu den Abhängigkeitsverhältnissen der Textzeugen. Die in 10 Hss. (darunter ein Fragment, das einst Bestandteil des berühmten Sangallensis 857 war) überlieferte ‚Hinvart‘ fand überwiegend im bairisch-österreichischen Sprachraum Verbreitung und wurde wohl vor allem von einem adligen Laienpublikum rezipiert. Die ‚Urstende‘ ist nur in einer vollständigen Hs. und einem Fragment überliefert; erhalten sind außerdem noch Exzerpte innerhalb der ‚Weltchronik‘ Heinrichs von München. Der Weltchronik-Überlieferung ist ein längerer Exkurs gewidmet, der den Nachweis erbringt, dass die ‚Urstende‘-Exzerpte bei Heinrich von München aus einem älteren, bereits um 1300 entstandenen Kompilationswerk stammen.
Bei der Untersuchung der Wirkungsgeschichte (Kap. 4.2 und 5.2) zeigte sich, dass vor allem die ‚Urstende’ eine beachtliche literarische Resonanz fand; immerhin vier spätere Autoren übernahmen aus ihr längere Passagen und verwendeten sie sogar als regelrechte Stoffquelle.
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