Sehr gelungene Kombination aus fiktiven Charakteren und wahren Gegebenheiten
Paragraf 301“ von Wilfried Eggers:
„Heyder Cengi, ein Türke alevitischen Glaubens, hält sich illegal in Deutschland auf und übernimmt Hilfsarbeiten auf dem Bau. Als eines Tages ein Kontrolleur vom Arbeitsamt ...
Paragraf 301“ von Wilfried Eggers:
„Heyder Cengi, ein Türke alevitischen Glaubens, hält sich illegal in Deutschland auf und übernimmt Hilfsarbeiten auf dem Bau. Als eines Tages ein Kontrolleur vom Arbeitsamt erscheint, kommt es zu einem Handgemenge. Der deutsche Beamte stürzt vom Gerüst und stirbt.
Währenddessen wird Rechtsanwalt Peter Schlüter gebeten, die Auslieferung von Emin Gül an die türkische Justiz zu verhindern. Gül ist in seiner Heimat verurteilt worden, weil er mitschuldig am Tod von 37 Menschen sein soll. Ein Fehlurteil, sagt Güls Onkel.
Schlüter übernimmt das Mandat, doch als er auch mit dem Fall Heyder Cengi konfrontiert wird, gerät er in einen Gewissenskonflikt. Ein vor Jahrzehnten begangener Völkermord wirkt bis heute nach …“ (Klappentext)
Ein Anwalt, der mit zwei Fällen beauftragt wird, die nur eine Gemeinsamkeit aufzeigen: die drohende Abschiebung.
Hinzu kommt, dass einer seiner Mandanten einer jahrhundertelang verfolgten Minderheit angehört: den Aleviten.
Der andere Mandant hingegen, soll an einem Brandanschlag beteiligt sein, der sich genau gegen diese Minderheit richtete.
Wie wird Rechtsanwalt Schlüter vorgehen?
Ein Roman, welches sowohl die politische als auch die religiöse Mileubildung in der Türkei vor Augen führt.
Bis heute sind die Trümmer des Völkermordes und der Massaker an den Aleviten nicht überwunden.
Wilfried Eggers verknüpft in seinem Roman fiktive Personen mit den realen Gegebenheiten und Ereignissen der türkischen Geschichte und bringt die ständig kollidierenden Lager im Lande dem Leser/ der Leserin näher.
Ein sehr gelungenes Werk!