Band 64
der Reihe "Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege"
12,80
€
inkl. MwSt
- Verlag: Wernersche Verlagsgesellschaft
- Themenbereich: Kunst - Architektur
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 264
- Ersterscheinung: 2005
- ISBN: 9783884622117
Der Clarenaltar im Kölner Dom
Dokumentation der Untersuchung, Konservierung und Restaurierung
Die Konservierung und Restaurierung des gotischen Clarenaltars im Hohen Dom zu Köln war nicht nur eine der langwierigsten und spektakulärsten Maßnahmen, mit der die Restaurierungswerkstatt I des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege jemals betraut war, die Maßnahme gehörte auch zu den umfangreichsten, die an einem einzelnen Kunstwerk von höchster Bedeutung seinerzeit durchgeführt wurden. Zwölf Jahre waren für die Rettung des denkbar diffizilen Altargefüges erforderlich, an dem durch widrige Umstände und unsachgemäße Eingriffe schwerste Schädigungen zu beklagen waren. 1956 hatte man die Holz- und Leinwandflügel einem namhaften Kölner Restaurierungsinstitut anvertraut; ihm gelang es aber nicht, die Malereisubstanz dauerhaft zu sichern, so dass die Stücke nach dreizehn Jahren unfertig wieder in den Dom zurückgeholt wurden. Auch die Restaurierungsmaßnahmen am Mittelschrein und an den Skulpturen durch einen Kirchenmaler scheiterten und wurden ebenfalls abgebrochen.
In dieser nahezu aussichtslosen Situation wurde zur Klärung der weiteren Vorgehensweise und deren Begleitung ein Gutachtergremium einberufen, dem Dompropst Dr. Carl Gielen, Domkustos Pater Dr. Walter Schulten, Dombaumeister Prof. Dr. Arnold Wolff, der Generaldirektor der Kölner Museen Prof. Dr. Gert von der Osten und Landeskonservator Prof. Dr. Rudolf Wesenberg angehörten. Die dann folgenden Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten, über die das vorliegende Arbeitsheft berichtet, führte die Restaurierungswerkstatt I von 1971 bis 1983 unter der Oberaufsicht des damaligen Werkstattleiters Ernst Willemsen, später unter dessen Nachfolgerin Agnes Gräfin Ballestrem in einer eigens aus klimatechnisch-konservatorischen Gründen im Dom errichteten Werkstatt durch. Unter der Leitung von Christa Schulze-Senger arbeiteten im Laufe der Jahre vierundzwanzig Restauratorinnen und Restauratoren an der immensen Aufgabe. Leitgedanke der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten war, so vorsichtig und zurückhaltend wie möglich vorzugehen, Schichten der Entwicklung sichtbar zu belassen, den in seine Einzelteile zerlegten Clarenaltar aber doch unter Einbeziehung mancher späterer Ergänzungen wieder als mittelalterliches Gesamtkunstwerk erlebbar zu machen.
Wenn die Dokumentation der Untersuchung, Konservierung und Restaurierung, wie sie das Denkmalschutzgesetz von Nordrhein-Westfalen einfordert, erst jetzt erscheint, so liegt dies in erster Linie an der Menge des schriftlichen und zeichnerischen Materials von der Hand vieler Restauratorinnen und Restauratoren, das in einem Arbeitszeitraum von 12 Jahren viele Aktenordner füllte und für eine Publikation benutzbar aufzubereiten war. Diese überaus zeitraubende Aufgabe musste die Verfasserin – von 1982-2003 Leiterin der Restaurierungswerkstatt I – immer wieder wegen aktueller Restaurierungsarbeiten und anderer Verpflichtungen unterbrechen. Erst im Ruhestand fand sie die Muße, sich dem Clarenaltar-Manuskript kontinuierlich zu widmen. Hierbei unterstützte sie der Abteilungsleiter der Restaurierungswerkstätten Dr. Wilfried Hansmann, der den Konservierungs- und Restaurierungsberichten Texte zum kunstgeschichtlichen Hintergrund des Altarwerks hinzufügte und die Konzeption dieses Arbeitsheftes mitentwickelte. Es soll keinesfalls eine umfassende kunsthistorische Neubearbeitung des Clarenaltars ersetzen. Als Ausgangsbasis hierfür will es aber eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem sakralen Kunstwerk provozieren und die Notwendigkeit weiterer Veröffentlichungen herausstellen.
In dieser nahezu aussichtslosen Situation wurde zur Klärung der weiteren Vorgehensweise und deren Begleitung ein Gutachtergremium einberufen, dem Dompropst Dr. Carl Gielen, Domkustos Pater Dr. Walter Schulten, Dombaumeister Prof. Dr. Arnold Wolff, der Generaldirektor der Kölner Museen Prof. Dr. Gert von der Osten und Landeskonservator Prof. Dr. Rudolf Wesenberg angehörten. Die dann folgenden Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten, über die das vorliegende Arbeitsheft berichtet, führte die Restaurierungswerkstatt I von 1971 bis 1983 unter der Oberaufsicht des damaligen Werkstattleiters Ernst Willemsen, später unter dessen Nachfolgerin Agnes Gräfin Ballestrem in einer eigens aus klimatechnisch-konservatorischen Gründen im Dom errichteten Werkstatt durch. Unter der Leitung von Christa Schulze-Senger arbeiteten im Laufe der Jahre vierundzwanzig Restauratorinnen und Restauratoren an der immensen Aufgabe. Leitgedanke der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten war, so vorsichtig und zurückhaltend wie möglich vorzugehen, Schichten der Entwicklung sichtbar zu belassen, den in seine Einzelteile zerlegten Clarenaltar aber doch unter Einbeziehung mancher späterer Ergänzungen wieder als mittelalterliches Gesamtkunstwerk erlebbar zu machen.
Wenn die Dokumentation der Untersuchung, Konservierung und Restaurierung, wie sie das Denkmalschutzgesetz von Nordrhein-Westfalen einfordert, erst jetzt erscheint, so liegt dies in erster Linie an der Menge des schriftlichen und zeichnerischen Materials von der Hand vieler Restauratorinnen und Restauratoren, das in einem Arbeitszeitraum von 12 Jahren viele Aktenordner füllte und für eine Publikation benutzbar aufzubereiten war. Diese überaus zeitraubende Aufgabe musste die Verfasserin – von 1982-2003 Leiterin der Restaurierungswerkstatt I – immer wieder wegen aktueller Restaurierungsarbeiten und anderer Verpflichtungen unterbrechen. Erst im Ruhestand fand sie die Muße, sich dem Clarenaltar-Manuskript kontinuierlich zu widmen. Hierbei unterstützte sie der Abteilungsleiter der Restaurierungswerkstätten Dr. Wilfried Hansmann, der den Konservierungs- und Restaurierungsberichten Texte zum kunstgeschichtlichen Hintergrund des Altarwerks hinzufügte und die Konzeption dieses Arbeitsheftes mitentwickelte. Es soll keinesfalls eine umfassende kunsthistorische Neubearbeitung des Clarenaltars ersetzen. Als Ausgangsbasis hierfür will es aber eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem sakralen Kunstwerk provozieren und die Notwendigkeit weiterer Veröffentlichungen herausstellen.
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