Cover-Bild Unseres Herrgotts Kanzlei
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Delta-D
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 308
  • Ersterscheinung: 03.2002
  • ISBN: 9783935831062
Wilhelm Raabe, Sebastian Besselmeyer

Unseres Herrgotts Kanzlei

Gründlicher Bericht des Magdeburgischen Krieges
Wilhelm Raabe (1831 - 1910) gehörte neben Fontane zu den bedeutendsten Erzählern seiner Zeit. Im Frühjahr 1849 kam er nach Magdeburg und ging in der Creutzschen Verlagsbuchhandlung im Breiten Weg 156 (im Haus „Zum Goldenen Weinfaß“) in die buchhändlerische Lehre. In einer Stadt, die voll bedeutender Geschichte steckt, wird auch im jungen Wilhelm das geschichtliche Interesse geweckt. Zwar schreibt er seine Erzählung „Unseres Herrgotts Kanzlei“ erst im Jahre 1861, dennoch greift er auf die Fülle seiner Erlebnisse in der Magdeburger Lehrzeit zurück. Die Beschreibung der Alten Stadt fußt alleinig auf seinen eigenen Streifzügen durch die geschichtsträchtigen Gassen und Plätze Magdeburgs.
Mit der Erzählung „Unseres Herrgotts Kanzlei“ aber schuf er ein Denkmal für die protestantischen Magdeburger Bürger im Mittelalter, für ihre Stadt und die bösen Zeiten der blutigen Religionskriege. Wahrhafte Personen wie die Chronisten Sebastian Besselmeyer, Elias Pomarius, der Ratmann Ludolf Horn, der Drucker Michael Lotther, die Familien Guericke und Alemann erwachen zum Leben, wandeln über den Breiten Weg, rotten sich auf dem Alten Markt zusammen, um mit dem Marsch durch das Krökentor ihre Stadt zu verteidigen. Stolz sieht man das Jungfrauen-Banner der Stadt von den Türmen wehen, begibt sich in die dunkelsten Ecken der verwinkelten, schmalgassigen Altstadt.
Es gibt wohl kaum eine Meistererzählung über Magdeburg, die so stark mit dieser Stadt verbunden ist. Und heute, da es die Creutzsche Verlagsbuchhandlung nicht mehr auf dem Breiten Weg gibt, kehrt dieses Buch nach vielen Umwegen wieder nach Magdeburg zurück.
In diesem Band vereinigen sich aber zwei Bücher zu einem historischen Gesamtbild. Denn neben der Erzählung von Wilhelm Raabe und vielen zeitgenössischen Dokumenten findet der Leser die Seiten eines Buches, die von einem Zeitzeugen und gleichzeitig einer handelnden Person in Raabes Erzählung niedergeschrieben wurden: „Der Gründliche Bericht des Magdeburgischen Krieges/Schlacht/Belagerung und fürnemsten Scharmützeln“ von Sebastian Besselmeyer. Kurz, präzise und in der wunderbar eigentümlichen Sprache des 16. Jahrhunderts schildert er die schweren Zeiten für die Stadt Magdeburg. Auch Wilhelm Raabe nahm dieses Werk zur Grundlage für seine Erzählung.

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