Lügen, die wir uns über Gott erzählen
Der Name William Paul Young ist sicher vielen Christen ein Begriff. Nach dem weltweiten Besteller „Die Hütte“ gehört Young zu den bekanntesten Autoren. Desto mehr war ich auf sein neues Buch „Lügen, die ...
Der Name William Paul Young ist sicher vielen Christen ein Begriff. Nach dem weltweiten Besteller „Die Hütte“ gehört Young zu den bekanntesten Autoren. Desto mehr war ich auf sein neues Buch „Lügen, die wir uns über Gott erzählen“ gespannt.
In diesem Buch stellt Young verschiedene Aussagen über Gott infrage, die viele für selbstverständlich halten. Er erzählt hierbei aus seinem eigenen Leben und argumentiert mit Aussagen aus der Bibel. Diese Idee begeistert mich und ich denke jeder Christ sollte Aussagen über Gott, die nicht in der Bibel stehen kritisch hinterfragen.
Das besondere an dem Buch finde ich, dass diese Themen, die Young hinterfragt er selbst durchlebt hat und nicht nur stumpf über diese Themen recherchierte. Das macht die Kapitel interessanter und leichter zu verstehen.
Er schreibt im Vorwort, dass diese Kapitel die geprüften Themen nicht beenden soll, sondern der Leser im besten Fall mit anderen Christen weiter nachdenkt und diskutiert. Das finde ich sehr gut, weil man so nicht von einem Missverständnis ins nächste rutscht. Diese Kapitel sollen (und sind) noch keine vollständige oder abschließenden Lösungen, sondern eher eine Einladung einmal umzudenken und auch weiterzudenken. Hierbei behandelt er Themen, die sich wahrscheinlich jeder Christ direkt oder indirekt in seinem Leben mal stellen wird. Leider bietet Young keine direkten Anregungen zum Weiterdenken. Ich hätte es mir gewünscht, wenn er z.B. zu jedem Kapitel Fragen geben würde oder er in ein zwei Sätzen die Grundbotschaft von dem Kapitel gegeben hätte. Diese geht nämlich leider in manchen Kapiteln ein bisschen unter und man muss manchmal ein Kapitel zweimal lesen um die Kernaussage zu finden. Trotzdem finde ich dieses Buch sehr gut, obwohl mir persönlich manche Kapitel zu kurz vorkommen, wenn er jedoch mehr geschrieben hätte, hätte das Buch wahrscheinlich den Rahmen gesprengt.
Besonders gut finde ich, dass Young nicht unsere eigenen Interessen in den Vordergrund stellt, sondern die von Gott. Dadurch verdrehen wir nicht Gottes Gebote zu unseren Gunsten. Wenn man jedoch noch nicht Youngs andere Bücher („Die Hütte“, „Der Weg“, „Eva“) gelesen hat und dies noch tun will, sollte man sie vor diesen Buch lesen, weil an manchen Stellen SPOILER vorkommen!
Fazit: Jeder, der eine tiefere Beziehung zu Gott wünscht, sollte sich dieses Buch mal anschauen, denn es regt zum Um- und Weiterdenken an. Es ist außerdem sehr interessant und lebendig geschrieben, jedoch müsste es an manchen Stellen etwas ausführlicher werden.