Cover-Bild Thomas of Woodstock/ Die Historie von Thomas von Woodstock
Band 2 der Reihe "Der unbekannte Shakespeare"
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Laugwitz, U
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 262
  • Ersterscheinung: 09.2006
  • ISBN: 9783933077097
William Shakespeare

Thomas of Woodstock/ Die Historie von Thomas von Woodstock

Richard II. Teil 1
Uwe Laugwitz (Herausgeber), Dietrich Schamp (Übersetzer)

„Chronologische Überlegungen“ werden in der Shakespeare-Forschung immer dann herangezogen, wenn die Gefahr droht, daß wahr wird, was nicht wahr sein darf, oder – mit anderen Worten – eine Shakespeare-Chronologie gibt es nicht. Wahr darf für Anhänger der Theorie, daß ein William Shakspere aus Stratford Verfasser der Shakespeare-Dramen ist. nicht sein, daß seine Werke allzu früh vor 1590 entstanden. Daher sind die „Jugendwerke“ Shakespeares auch so unbeliebt bei der konventionellen Forschung, denn die stratfordianischen Woodstock-Befürworter winden sich entsprechend, diese Werke am Rande des zulässigen Zeitraums anzusiedeln., denn es gibt wie gesagt überhaupt keine Chronologie, nur ein endloses Feld der Vermutung um vermeintliche „Entstehungsdaten“. Dies gilt entsprechend für Anhänger der Theorie, daß Edward de Vere, 17. Graf von Oxford, der Verfasser ist: hier wäre eine „Entstehung“ in den 1570er Jahren durchaus plausibel; nach 1604 hingegen kommen dann Theorien von „Nachbearbeitung“ bis hin zu Fälschung ins Spiel. Das andere gängige Hauptargument gegen Shakespeare ist das der literarischen „Qualität“ (ist schlecht, kann ergo nicht Shakespeare sein), das beispielsweise nahezu jahrhundertelang gegen Stücke wie Edward III. herausgeholt wurde (oder gegen Edward de Veres Lyrik). Auch Ephraim Everitt in seiner ansonsten bemerkenswerten Edition von 1954 merkt dazu an: „The quality of the early plays which have survived in acceptable texts is so far below the better parts of the canon.“ Man sollte das anders lesen: die guten Stellen der gut erhaltenen Stücke sind nicht schlechter als der übliche „Kanon“. Dies gilt dann insbesondere für Woodstock, bei dem sich nun alle einig zu sein scheinen, daß es ein gutes Stück ist: „it proves to be a surprisingly accessible, clever, fun, tragic, humorous and engaging text“ (Mark Anderson). So einen Eindruck nachprüfbar zu machen ist ja auch die Absicht dieser Ausgabe.

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