mehr als fein
„Ein feiner Typ“ ist eine feine Geschichte, die auf leisen, gemächlichen Sohlen daherkommt.
Mr. Reece und seine Frau leben auf einer Farm mitten in Nevada. Sie nehmen den 14-jährigen Horace bei sich ...
„Ein feiner Typ“ ist eine feine Geschichte, die auf leisen, gemächlichen Sohlen daherkommt.
Mr. Reece und seine Frau leben auf einer Farm mitten in Nevada. Sie nehmen den 14-jährigen Horace bei sich auf, der mit seiner Herkunft als Native People so seine Probleme hat. Horace wäre lieber Mexikaner und am liebsten wäre er Boxer. Und in den Jahren, die er als Ziehsohn auf der Farm verbringt, wächst dieser Wunsch so stark, dass er schließlich in die raue Welt hinauszieht, um seinen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Zurück bleibt Mr. Reece, der ihn gerne in seiner Nähe hätte, der fürchtet, ihm könnte ein Unrecht geschehen, der sieht, dass Horace einem Traum hinterherjagt und das Glück doch schon vor seiner Nase lag.
Ein Roman mit einem melancholischen Unterton. Ich würde es ein bisschen mit den Büchern von Kent Haruf vergleichen. Das Landleben, die Liebe zur Natur, das stoische der Farmer kamen mir bekannt vor. Besonders sind die Dialoge, die von großer Kraft und Intensität durchdrungen sind. Sie reflektieren die Geschichte und die Charaktere, lassen den Leser ins Innerste der Darsteller gucken und hier erinnert mich dann „Ein feiner Typ“ durchaus an Theaterstücke von Tennessee Williams. Die Dramatik liegt oft im Ungesagten, im Angedeuteten, in der Liebe und Nähe der Protas zueinander, die stumm zwischen den Worten hängt.
Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen und ich könnte mir eine amerikanische Verfilmung vorstellen.