einfach nur humorvoll
Eher durch Zufall gabelte ich diesen schon etwas in die Jahre gekommenen Kaminer in einem Berliner Szene-Antiquariat auf. Als alter Kaminer-Fan musste ich einfach zugreifen.
Bei Wladimir Kaminer kann ...
Eher durch Zufall gabelte ich diesen schon etwas in die Jahre gekommenen Kaminer in einem Berliner Szene-Antiquariat auf. Als alter Kaminer-Fan musste ich einfach zugreifen.
Bei Wladimir Kaminer kann man nie sicher sein, wohin die Reise geht. Schon gar nicht, wenn der Bestimmungsort "Trulala" heißt. So plätschert die Lektüre zunächst ein wenig vor sich hin, bis man begriffen hat, dass es sich um keine durchgehende Handlung, sondern um besonders skurrile Reisebeschreibungen handelt. Kaminer erzählt seine eigenen Reiseerlebnisse und die seiner Freunde. Wer wirklich mal ein Reisebuch der anderen Art lesen will, ist hier genau richtig. Wir erfahren zum Beispiel, dass Joseph Beuys im zweiten Weltkrieg mit seinem Kampfflieger über der Krim abgeschossen wurde und dort einen Sohn zeugte.
Das Buch hat nur fünf, recht ausführliche Kapitel, die ich der Originalität halber einmal hier aufführe.
- Verfehltes Paris
- Verdeckung Amerikas
- Verschollen auf der Krim
- Verlaufen in Dänemark
- Verdorben in Sibirien
Komisch, kaum ein moderner Reisebuchautor scheint ohne das affige Kiffen auskommen zu können. So auch Kaminer nicht. Seine Erzählungen sind allerdings so abgedreht, dass es hier nicht so stört wie andernorts. Im letzten Kapitel legt er nochmal furios los und bringt entzückte Schreie und Lachtränen am laufenden Meter hervor. Doch wieder mal ein richtiger Kaminer eben.