... als wäre man als Reisender mit unterwegs
Ich habe bisher noch kein Buch von Wolf-Ulrich Cropp gelesen und war positiv überrascht vom Schreibstil des Autors und den einfühlsam beschriebenen Erlebnissen seiner Reise durch Simbabwe, Botswana und ...
Ich habe bisher noch kein Buch von Wolf-Ulrich Cropp gelesen und war positiv überrascht vom Schreibstil des Autors und den einfühlsam beschriebenen Erlebnissen seiner Reise durch Simbabwe, Botswana und Namibia.
Entgegen der sonst üblichen Reiseroute vieler Touristen reist der Afrika-Kenner Wolf-Ulrich Cropp durch die drei afrikanischen Länder. Dabei versteht er es, neben seinen alltäglichen Erlebnissen auch viel Hintergrundinformationen einfließen zu lassen. Dazu gehören neben Informationen zu Politik auch sehr viel zur geschichtlichen Entwicklung.
Im Vordergrund stehen aber seine Erlebnisse vor Ort und den Menschen, denen er auf seiner Reise begegnet ist.
Dazu nutzt der Autor einen ehrlichen, offenen und mitreissenden Schreibstil.
Die Art und Weise, wir er Situationen, Menschen und Orte beschreibt sind packend und fesselnd zugleich. Auch wenn man noch nicht an den Victoria Falls war, kann man anhand der Beschreibungen nachempfinden, wie sich Livingstone damals gefühlt haben musste.
Oftmals erwischte ich mich auch mit einem Grinsen auf dem Gesicht, wenn er mit blumigen Worten skurrile Situationen in den Mittelpunkt rückt wie z.B. als sich ein Elefant bedrohlich nähert: „Ruhig verhalten, bis er sich absetzt“, mahnt Philipp. Schweiß rinnt über den Kragen. Hoffentlich ist Phillip ein Elefantenversteher. Anderenfalls wird aus uns Kleinholz gemacht.
Schnell war ich von den Worten gefangen und fasziniert von der Kultur, den Menschen und den Traditionen eines mir (ehrlich gesagt) unbekannten Landes. Oftmals war ich auch beschämt von den geschichtlichen Ereignissen, der Ausbeutung der Bevölkerung, deren wirtschaftlichen Ressourcen und dem Mittun vieler europäischer Länder. Das dies nicht nur der Vergangenheit stattfindet, sondern sich auch in der heutigen Zeit widerspiegelt, ist umso erschreckender.
Umso mehr braucht es Autoren wie Wolf-Ulrich Cropp, die Afrika von der traditionellen, geheimnisvollen und faszinierenden Seite zeigen. Nicht nur die Menschen sind im wichtig, sondern auch die Landschaft und die Tierwelt. Das ein oder andere schwarz weiß Foto und ein paar handgezeichnete Karten lockern den klein gedruckten Text auf. Gerade die Karten finde ich dabei hilfreich. So konnte ich mich ein wenig orientieren und der Reiseroute folgen, ohne einen Atlas aufschlagen zu müssen.
Das Buch kann ich jedem empfehlen, der einfach mal Abschalten und dem alltäglichen Streß entfliehen möchte. Gerade die trüben Herbsttage und die dunklen Winterabende laden dazu ein, sich mitnehmen zu lassen. Es lohnt sich!