Cover-Bild Staatsbildung und Reformpolitik
Band 50 der Reihe "Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau"
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Historische Kommission für Nassau
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 344
  • Ersterscheinung: 1993
  • ISBN: 9783922244936
Wolfgang Jäger

Staatsbildung und Reformpolitik

Politische Modernisierung im Herzogtum Nassau zwischen Französischer Revolution und Restauration
Unter dem Einfluss der Französischen Revolution und der Herrschaft Napole¬ons überschritt Deutschland die Schwelle zur modernen Zeit. Tiefgreifende Reformen in der politischen und gesellschaftlichen Organisation der deutschen Staatenwelt führten zum Durchbruch neuer Herrschafts- und Regierungsfor¬men und zur Ausbildung der modernen Staatsbürgergesell-schaft.
Das Herzogtum Nassau nimmt einen besonderen Rang unter den reformfreu¬digen deutschen Staaten jener Epoche ein. Herausgefordert auch durch die zeitweilige Gefährdung der eige-nen staatlichen Existenz, unternahm die nassauische Staatsregierung den faszinierenden Versuch, eine traditionale Gesellschaft durch Reformen „von oben“ radikal zu modernisieren. Der Verfasser untersucht nicht nur Verlauf und Struktur des Staatsbildungsprozes¬ses in der „Wendeepoche“ vom 18. zum 19. Jahrhundert, sondern widmet sich ebenso eingehend den einzelnen Reformprojekten: Verfassung, Parlament und Regierungsorganisation wie auch die Reformen im militärischen Bereich, das Verhältnis von Staat und Kirche sowie das Armen- und Fürsorgewesen werden gründlich beleuchtet. Zu den herausragenden Reformen gehört auch die frühe Einführung der Simultanschule (1817) sowie eines für die damalige Zeit vorbildlichen staatlichen Gesundheitsdienstes.
Im Rahmen dieser vorzüglichen Darstellung der nassauischen Reformpolitik behandelt der Verfasser nicht nur das Wechselverhältnis zwischen außenpoliti¬scher Lage und innerer Ver-fassung, dem die Modernisierungspolitik im Kleinstaat Nassau unterlag. Er macht zugleich das spannungsreiche Bezie¬hungsgeflecht zwischen Revolution, Reform und Restauration deutlich. Bemerkenswert ist auch die Feststellung des Verfassers, dass selbst nach den Karlsbader Beschlüssen im Herzogtum Nassau nicht alle Reformbestrebungen abrupt ende-ten, sondern auch für die 1820er Jahre ein Nebeneinander von reformerischen und restaura-tiven Bestrebungen kennzeichnend blieb.

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